Weitere Auftritte in Uniformen untersagt
Heute fand um 12.30 Uhr im Rathaus ein Gespräch mit dem Sprecher der
Einsatzgruppe Lupus statt. Ziel war es, sich zunächst einen Eindruck
über Zielrichtung und Motivation der Gruppierung zu verschaffen, die
zuletzt auch über die Medien große Aufmerksamkeit in Würzburg erfuhr.
Die Stadt Würzburg wies darauf hin, dass im Auftreten der Gruppe z. B.
mit Pfefferspraypistolen der Straftatbestand der Bildung einer
bewaffneten Gruppe vorliegen könnte. Im eigenen Interesse sollten sich
alle Gruppenmitglieder darüber im Klaren sein. Nach Informationen der
Polizei wird zudem bezüglich weiterer Straftaten im Zusammenhang mit dem
nächtlichen Auftreten der Gruppe ermittelt. Darüber hinaus verfügen die
Gruppenmitglieder über keine ausreichenden fachlichen Kompetenzen
beispielsweise im Bereich der Kommunikation und Deeskalation. Dies sei
aber, so machte die Stadt klar, zur Vermeidung einer Selbst- bzw.
Fremdgefährdung unbedingt erforderlich.
Deshalb untersagte die Stadt noch im Gespräch am Freitag das weitere
Auftreten der Gruppe auf öffentlichen Flächen im Stadtgebiet Würzburg in
uniformiertem Zustand bzw. unter Mitführen von Waffen und anderen
gefährlichen Gegenständen. Denn diese gefährden die öffentliche
Sicherheit und Ordnung. Zum einen könne das Vorliegen von Straftaten
nicht ausgeschlossen werden. Zum anderen ist mit der Eskalation
einzelner Situationen zu rechnen. Das Mitführen von Waffen und anderen
gefährlichen Gegenständen könne zudem Nachahmer finden, wenn dies bei
der nun in der ganzen Stadt bekannt gewordenen Einsatzgruppe Lupus
geduldet würde.
Der Sprecher von Lupus kündigte an, ab sofort freiwillig auf das
uniformierte Auftreten beziehungsweise das Mitführen von Waffen und
gefährlichen Gegenständen verzichten zu wollen. Die Stadt wird dieses
Verbot in der nächsten Woche nochmals schriftlich unter Androhung von
Zwangsmitteln verfügen.
Gegen das *zivile Streife laufen“ hat die Stadt aktuell keine
ordnungsrechtliche Handhabe, Alexander Hoffmann, Leiter des Fachbereich
Allgemeine Bürgerdienste, betonte aber: *Ein Blick in die
Kriminalstatistik zeigt, die Polizei und die Stadt haben die Situation
in Würzburg im Griff. Es braucht keine *Verstärkung“. Das
zielgerichtete Aufsuchen von konfliktträchtigen Situationen und
Örtlichkeiten ist Aufgabe der Polizei.“
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