Was ist das bitte für ein Fasching, bei dem Bumperwägen mit Rädern durch die Straßen rollen, die größer sind als mein ganzes Leben – und ich bin nicht gerade ein Zwerg, sondern 187 cm groß! Die Jugendlichen auf diesen rollenden Monstern schreien sich die Seele aus dem Körper, als ob sie ihre Eltern nie wieder sehen würden – natürlich mit Bierflaschen in der Hand, und für den ganz exzentrischen Geschmack auch noch härteres Zeug. Der Pegel geht so durch die Decke, dass ich mir ernsthaft Sorgen mache, ob der Sound nicht irgendwann die Erde aus der Umlaufbahn katapultiert.
Und dann diese Musik! So laut, dass selbst das Geschirr in den Schränken der Nachbarn ein Ohrstöpsel verlangen würde. Ich meine, Leute, wenn ich Musik hören will, gehe ich ins Konzert, aber hier? Hier wird die Lautstärke so weit überzogen, dass ich Schwierigkeiten habe, die Lieder überhaupt zu erkennen. Was soll das? Musik? Oder eine akustische Folterkammer?
Jeder dieser Wagen hat sein eigenes kleines Kraftwerk in Form eines Stromaggregats, um die 1000-Watt-Beschallung sicherzustellen. Die Musik ist dabei so ohrenbetäubend, dass man sich fragt, ob es sich noch um Musik handelt oder um den Versuch, ein Erdbeben auszulösen.
Und inmitten dieses Chaos wandeln die Gardemädchen, verloren und orientierungslos, wie Feen in einem Heavy-Metal-Konzert. Blasmusik? Fehlanzeige! Fußgruppen? Eine Rarität! Warum auch laufen, wenn man fahren und brüllen kann?
Mein Nacken hat sich jedenfalls schon verabschiedet, so oft wie ich den Kopf in den Nacken legen musste, um die Protagonisten auf ihren rollenden Podesten beim fröhlichen Bechern zu beobachten.
Hier ist Fasching also keine Zeit für Besinnlichkeit oder gar Unterhaltung, sondern vielmehr eine Reise ins Reich des Übertriebenen. Vielleicht sollte ich nächstes Jahr einfach ein Ticket für den Bumperwagen buchen – aber ohne Lautsprecher und mit einer Taschenlampe, um die verlorenen Gardemädchen zu finden.
Also, liebe Faschingsplaner, für 2026 wünsche ich mir: kleinere Wagen, leisere Musik und vielleicht ein paar Nackenkissen für die Zuschauer.
Humorvoller Kommentar. Sandra Grätsch
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