SCHWEINFURT - Die wirtschaftliche Situation für die Industriearbeit in der Region Schweinfurt-Main-Rhön verschärft sich zunehmend. Zahlreiche Betriebe haben umfangreiche Stellenstreichungen angekündigt oder bereits umgesetzt. Besonders betroffen sind die Standorte von ZF in Schweinfurt, Preh in Bad Neustadt an der Saale, SKF in Schweinfurt und Schaeffler, die Maßnahmen ergreifen, die zu erheblichen Arbeitsplatzverlusten und Einkommenseinbußen führen werden.
Aktuelle Entwicklungen
ZF Friedrichshafen AG
Die ZF Friedrichshafen AG plant, bis Ende des Jahres rund 380 Beschäftigte im Bereich der Elektromobilität (Division E) am Standort Schweinfurt abzubauen. Die genauen Zahlen sind noch nicht vollständig kommuniziert worden, sodass weitere negative Nachrichten befürchtet werden.
Preh GmbH
Preh, ein Automobilzulieferer, hat angekündigt, bis Ende des Jahres 420 Arbeitsplätze am Standort Bad Neustadt an der Saale abzubauen. Diese Mitteilung erfolgte kurzfristig während einer Mitarbeiterinformation in der Stadthalle am 11. Juni 2024. Alle Bereiche des Unternehmens sind betroffen. Gespräche mit dem Betriebsrat wurden angekündigt.
Schaeffler AG
Schaeffler plant, die Arbeitszeit von rund 2.000 indirekt Beschäftigten am Standort Schweinfurt für ein Jahr auf 30 Stunden pro Woche zu reduzieren, was zu erheblichen Einkommenseinbußen für die Betroffenen führen könnte. Als Begründung nennt das Unternehmen die schwache Auftragslage im Industriegeschäft, insbesondere im Bereich der Windkraft. Verhandlungen mit dem Betriebsrat zur Arbeitszeitabsenkung stehen noch aus.
SKF GmbH
SKF vollzieht die nächste Phase des angekündigten Personalabbaus am Standort Schweinfurt. Das Unternehmen hatte für dieses Jahr einen Überhang von rund 200 Beschäftigten prognostiziert. Es gibt nach wie vor eine hohe Unterauslastung, und Gespräche zu flächendeckender Kurzarbeit laufen.
Reaktionen und Einschätzungen
Bei einer Pressekonferenz haben Thomas Höhn, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Schweinfurt, sowie die Betriebsratsspitzen der betroffenen Betriebe die sehr kritische Situation thematisiert. Die Angst in den Betrieben ist greifbar, da Arbeitsplätze zunehmend ins Ausland verlagert werden, um die Gewinne der Unternehmen zu steigern oder zu stabilisieren.
Kritik an der Regierung
Die Gewerkschaft und Betriebsräte werfen der Regierung Untätigkeit vor. Sie halten an der Politik der schwarzen Null fest und verlassen sich darauf, dass der Markt die Probleme regeln wird. Diese Haltung könnte jedoch den Industriestandort Deutschland, insbesondere die Region Schweinfurt, langfristig ruinieren.
Wenn die Regierung jetzt nicht aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht, sind die Arbeitsplätze möglicherweise für immer verloren. Die Elektromobilität, die als Zukunftstechnologie propagiert wurde, stößt bei den Bürgern auf immer weniger Akzeptanz. Die Fahrzeuge sind zu teuer und haben große Nachteile, was sich im Kaufverhalten widerspiegelt und somit die Wirtschaft zusätzlich belastet.
Fazit
Die Situation für die Industriearbeit in der Region Schweinfurt-Main-Rhön ist alarmierend. Ohne ein schnelles und entschiedenes Eingreifen der Regierung und eine konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten drohen massive Arbeitsplatzverluste und eine langfristige Schwächung des Industriestandorts. Es ist höchste Zeit, dass Maßnahmen ergriffen werden, um die Arbeitsplätze in der Region zu sichern und die wirtschaftliche Zukunft zu stabilisieren.
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