Wir werden Dich nie vergessen: Gedenkveranstaltung für Zofia Malczyk


Am Donnerstag, dem 21. März 2024, fand eine bewegende Gedenkveranstaltung statt, die von der "Initiative gegen das Vergessen" und dem Bayernkolleg Schweinfurt ausgerichtet wurde. Diese Veranstaltung diente dem Andenken an Zofia Malczyk, eine junge polnische Zwangsarbeiterin, die am Ende des Zweiten Weltkriegs, am 21. März 1945, von Nazi-Polizisten in der Gustav-Adolf-Straße in Schweinfurt erschossen wurde. Zofia Malczyk, die im Alter von etwa 18 Jahren und schwanger war, fiel einem grausamen Akt der Brutalität zum Opfer. Ihre Ermordung – gemeinsam mit ihrem ungeborenen Kind – steht sinnbildlich für die zahlreichen Unmenschlichkeiten, die während der Herrschaft des Nationalsozialismus begangen wurden. Die Tat wurde unter dem Vorwand einiger Fluchtversuche und angeblicher Plünderungen von zwei Polizisten der Schweinfurter Kriminalpolizei verübt. Trotz späterer Verurteilung wegen Totschlags im Jahr 1955, blieben die Täter straffrei, was die juristische Aufarbeitung dieser Zeit und den Umgang mit NS-Verbrechen in den Nachkriegsjahren widerspiegelt. Die jährlich stattfindende Gedenkfeier am Gedenkstein gegenüber dem Haupteingang des Leopoldina-Krankenhauses, hält die Erinnerung an Zofia Malczyk und ihr Schicksal lebendig. In diesem Jahr wurde die Veranstaltung von Johanna Bonengel geleitet, mit musikalischer Begleitung von Kathrin Mühlfeld und Eva Reminy. Reden hielten die Bürgermeisterin Sorya Lippert, OSTR Ulf Pennekendorf, Werner Enke von der Initiative gegen das Vergessen und Schüler des Bayer Kollegs: Youseef Abdo, Andreas Keller, Samuel Wojack. Die Bedeutung dieser Gedenkveranstaltung liegt nicht nur im Erinnern an die individuelle Tragödie von Zofia Malczyk, sondern auch im kollektiven Gedächtnis der Gesellschaft. Sie mahnt uns, die Vergangenheit nicht zu vergessen und aus ihr zu lernen, um für eine bessere Zukunft zu sorgen, in der solche Gräueltaten nicht wieder geschehen. Als Teilnehmerin dieser Veranstaltung fühlte ich, Sandra Bernadett Grätsch, eine tiefe emotionale Verbundenheit mit den Ereignissen und wurde stark berührt von der Würdigung Zofia Malczyks und aller Opfer des Nationalsozialismus. Die Beiträge der Redner und die musikalische Untermalung schufen eine Atmosphäre des Gedenkens und der Reflexion. Die "Initiative gegen das Vergessen" und das Bayernkolleg Schweinfurt haben eine wichtige Aufgabe übernommen, indem sie diese Gedenkveranstaltung organisieren. Sie erinnern uns daran, dass wir die Geschichte nicht aus den Augen verlieren dürfen, um die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen und ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen. Die Geschichte von Zofia Malczyk, die dank der Arbeit der "Initiative gegen das Vergessen" und der Berichterstattung in der lokalen Presse weiterlebt, ist ein mahnendes Beispiel für die dunklen Kapitel unserer Geschichte. Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, das Andenken an die Opfer zu wahren und uns für eine Welt einzusetzen, in der Menschlichkeit und Gerechtigkeit über Hass und Gewalt triumphieren.

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