Nach einjähriger Testphase: Rufbus Wipfeld – Werneck wird zum 31. Januar eingestellt

Fahrgastzahlen blieben weit unter den Erwartungen


Landkreis Schweinfurt. Aufgrund zu niedriger Fahrgastzahlen und somit zu hoher Betriebskosten, wird der Rufbus RUFUS zum 31. Januar nach einjähriger Testphase eingestellt. Der Landkreis hat die betroffenen Gemeinden darüber informiert und zugesichert, sich intensiv Gedanken über alternative Verkehrsbedienungen zu machen.

Bisher führen alle Buslinien im Landkreis entweder nach Schweinfurt oder nach Gerolzhofen. Zum 1. Februar 2016 hatte der Landkreis mit dem RUFUS zwischen Wipfeld und Werneck ein neues Nahverkehrsangebot gestartet. Die neue Rufbus-Linie sollte die erste Querverbindung im Landkreis von Wipfeld über Schwanfeld, Theilheim, Hergolshausen und Waigolshausen nach Werneck
erschließen. Insgesamt wurden werktäglich 15, samstags 13 sowie sonntags 8 Hin- und Rückfahrten angeboten.

Der Rufbus fährt jedoch nur dann, wenn Fahrgäste spätestens eine Stunde vorher anrufen und mitteilen, den Bus nutzen zu wollen. Wenn keine Fahrgäste vorhanden sind, fährt der Bus demnach auch nicht. Das neue Busangebot, welches in Zusammenarbeit mit den betroffenen Gemeinden ausgearbeitet wurde, war zunächst auf eine einjährige Testphase begrenzt. Bei entsprechender Nutzung war geplant, das Angebot weiterzuführen und auszubauen.

Nach nunmehr elf Monaten Betrieb stand für den Landkreis die Entscheidung an, ob der Ende Januar 2017 auslaufende Betrieb für die Strecke Wipfeld – Werneck über diesen Zeitpunkt hinaus weitergeführt wird.

Eine genaue Auswertung und Betrachtung der Fahrgastzahlen hat allerdings gezeigt, dass durch die geringe Auslastung eine Weiterführung des Betriebs Kosten in einem nicht vertretbaren Rahmen verursacht hätte. Deshalb wird die Rufbus-Verbindung zwischen Wipfeld und Werneck Ende Januar 2017 eingestellt. Wie es mit den übrigen Rufus-Linien (Stammheim – Gerolzhofen und Ortsteil-Verbindungen im Markt Werneck), die im August 2016 gestartet waren, weitergeht, wird derzeit noch geprüft.

Der Landkreis hat die Ergebnisse der Evaluierung den betroffenen Gemeindevertretern vorgestellt und für die Entscheidung, das Angebot nicht weiterzuführen, um Verständnis gebeten. Den Gemeinden wurde jedoch zugesichert, dass sich der Landkreis intensiv Gedanken über eine alternative Verkehrsbedienung machen wird. „Der Landkreis ist sich bewusst, dass Mobilität im ländlichen Raum ein wichtiger Standortfaktor ist und daher langfristig sichergestellt werden muss“, sagt Michael Graber, der Nahverkehrsbeauftragte des Landkreises Schweinfurt.
Die Ergebnisse der Erprobungsphase aller Rufbus-Linien fließen in das derzeit in Vorbereitung befindliche Mobilitätskonzept ein, von dem sich der Landkreis ganzheitliche Erkenntnisse über die Gestaltung eines bedarfsorientierten ÖPNV und alternativer Bedienformen (z.B. Arztbusse, Bürgerbusse) verspricht. Das Mobilitätskonzept für den Landkreis Schweinfurt soll voraussichtlich Ende 2018 vorliegen.

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