Es war einmal eine Zeit, in der die Grenzen zwischen Wunschdenken und Wirklichkeit so verschwommen waren, dass manche Geschäftsinhaber begannen, ihre Erwartungen an die Medienwelt mit jener an das Märchenland zu verwechseln. Dabei geht die Geschichte so: Der selbstständige Handwerker Klaus, der schon seit den frühen Morgenstunden Rohre verlegt und Wände gestrichen hat, steht eines Tages vor einer großen Herausforderung – nicht etwa, dass sein Werkzeug streikt, nein, vielmehr geht es um die geistige Flexibilität seiner Kundschaft.
"Eine Werbekampagne für mein Business?", fragt Klaus erstaunt, als der lokale Unternehmer Peter ihm am Telefon von einer glorreichen Idee erzählt. "Ja genau, und das Beste daran: Das macht SW-N-TV für uns umsonst! Die kommen einfach vorbei, filmen ein bisschen und schwups, bist du der Star am Handwerkerhimmel."
Klaus, sonst nicht auf den Mund gefallen, kratzt sich am Kopf. Hat Peter wirklich gesagt... umsonst? Er erinnert sich vage daran, dass er zuletzt nicht einmal beim Bäcker um die Ecke ein Brötchen geschenkt bekam, selbst als seine Stammkundenkarte aus allen Nähten platzte.
Und während Klaus noch überlegt, wie er es Peter schonend beibringen könnte, dass in der realen Wirtschaftswelt selten etwas ohne Gegenleistung geschieht, träumt dieser schon von viralen Videohits. "Stell dir vor, Klaus, wie das Video aussieht: Du, majestätisch, mit einem Drehmomentschlüssel in der Hand, heroisch unterlegt mit dramatischer Musik. Das Internet wird uns lieben!"
Klaus, dessen Erfahrung mit dem Internet sich auf die Suche nach Ersatzteilen beschränkt, zweifelt leise. Er überlegt, ob Peters neulicher Besuch in der lokalen Craft-Beer-Bar vielleicht doch einen Tick zu inspirierend war. "Und was ist dein Budget für die Produktion?", versucht Klaus das Gespräch in realistische Bahnen zu lenken.
"Ach, Budget... Das läuft doch auf eine Hand wäscht die andere hinaus. Ein paar Bratwürste hier, ein Kasten Bier dort, und die Jungs und Mädels von SW-N-TV sind glücklich!"
Klaus muss lachen. In einem Universum, in dem Bier und Bratwurst die Währung sind, würde seine Werkzeugkiste wohl eher leer bleiben. "Peter, ich liebe deine Ideen, wirklich", beginnt Klaus, "aber ich glaube, wir sollten nochmal über deine Erwartungen sprechen. SW-N-TV ist ein Geschäft, kein Wohltätigkeitsverein."
So endet unser kleines Märchen, in dem der Glaube an das Gute zwar groß ist, aber die Realität des Geschäftslebens umso erdender wirkt. Denn am Ende des Tages zahlt auch der Bäcker nicht seine Miete mit Dankbarkeit und warmen Worten.
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