Stadt Bad Kissingen - 1866.2016. Die Bewaffnung im Deutschen Krieg. Vortrag im Museum Obere Saline


Vor 150 Jahren entlud sich der schwelende Konflikt zwischen Preußen und Österreich in einem blutigen Krieg. Auf Grund der noch ausstehenden Antwort auf die „Deutsche Frage“ rivalisierten die beiden Großmächte hinsichtlich der Machtstellung im Deutschen Bund. Die Mittelstaaten, unter anderem auch Bayern, stellten sich auf die Seite Wiens, da sie die Gefahr eines zu einflussreichen Preußens sahen.

Die militärische Entscheidung des Krieges fiel auf dem Schlachtfeld von Königgrätz in Böhmen. Doch auch in Süddeutschland marschierten mehr als 150.000 Soldaten auf und lieferten sich blutige Gefechte. Die meisten davon fanden in Unterfranken statt, so am 10. Juli 1866 in und bei Bad Kissingen. Nach diesen Kampfhandlungen waren in Kissingen über 300 Tote und über 1200 Verletzte zu beklagen. Binnen weniger Stunden war die blühende Kurstadt zu einem riesigen Lazarett geworden.

Da sich dieses martialische Ereignis nun zum 150ten Mal jährt, ist diesem sogenannten „Bruderkrieg“ eine Sonderausstellung im Museum Obere Saline gewidmet: „10. Juli 1866: Das Gefecht bei Kissingen und die Folgen“. Sie läuft noch bis zum 10. Oktober 2016.

Zum Rahmenprogramm gehört auch ein Vortragsreigen mit namhaften Referenten. Am Donnerstag, 25. August, 19 Uhr, bietet das Museum Obere Saline einen Vortrag mit dem Thema „ Die Bewaffnung im Deutschen Krieg“ an. Referent ist Dr. Dieter Storz, Oberkonservator des bayerischen Armeemuseums Ingolstadt. Storz ist auch Träger des Werner-Hahlweg-Preises für Waffentechnik und Militärgeschichte. Er ist einer der besten Kenner der Armeewaffen im 19. Jahrhundert.

Zwischen 1850 und 1860 kam es zu einem rapiden technologischen Wandel in der Waffentechnologie. Der Thüringer Büchsenmacher Nikolaus von Dreyse erfand das erste praxistaugliche Militärgewähr, welches nicht mehr von der Mündung geladen werden musste. Es handelt sich um das Zündnadelgewehr, welches bald massenhaft produziert wurde, aber nur für die preußische Armee. Bis 1866 folgte kein anderes Land diesem Beispiel. Überall, nicht nur in Österreich und Süddeutschland, hielt man am Vorderlader fest, der zu einer leistungsfähigen Präzisionswaffe weiterentwickelt wurde.

Auch die Artillerie wurde seit 1860 mit neuen Waffen ausgerüstet: Die Firma Krupp produzierte ein neuartiges, von hinten zu ladendes Geschützrohr aus Gussstahl, das nicht nur in Preußen, sondern auch in Süddeutschland zur Einführung gelangte. Damals begann der Aufstieg des Essener Unternehmens zum größten Kanonenproduzenten des 19. Jahrhunderts.



Museum Obere Saline

Donnerstag, 25. August 2016, 19 Uhr

Die Bewaffnung im Deutschen Krieg
Vortrag von Dr. Dieter Storz, Bayer. Armeemuseum Ingolstadt
Der Eintritt ist frei.
www.museum-obere-saline.de

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