Schweinfurt – In einer Sondersitzung des Stadtrates am 28. Juli 2016 stellte Edmund Görtler von der Wirtschafts- und Sozialforschung GmbH MODUS aus Bamberg gestern den von ihm erarbeiteten Schulentwicklungsplan vor. Dieser ist auf der Homepage der Stadt Schweinfurt ab sofort auch online abrufbar. Darüber hinaus finden sich auf der eigens eingerichteten Seite www.schweinfurt.de/rathenau ein Link zu diesem und weiterführende Informationen rund um die Zukunft der Rathenau Schulen. Unter Aktuelles greift die Stadt Schweinfurt auch noch einmal die von ihr in der Sondersitzung erläuterten Zahlen zur Kostenentwicklung auf.
Im Jahr 2003 beschloss der Stadtrat die Lehrer des Walter Rathenau Gymnasiums grundsätzlich nicht mehr ins Beamtenverhältnis zu übernehmen. Über die Jahre hat sich daraus eine tatsächliche Kosteneinsparung in Höhe von 3,1 Millionen Euro mit Rechnungsergebnis 2015 ergeben. Dies zeigt untenstehende Graph ik.
Wären Lehrkräfte dagegen weiterhin verbeamtet worden , beliefe sich der Gesamtaufwand nach hypothetischer Vergleichsberechnung auf Grundlage der Personaldurchschnittskosten der Beamten auf insgesamt 13,89 Millionen Euro anstatt der 10,86 Millionen Euro. Zwar leistet der Freistaat den kommunalen Schulträgern Lehrpersonalkostenzuschüsse. Diese sind jedoch bei weitem nicht kostendeckend und so beläuft sich der ungedeckte Personalaufwand nach dem Rechnungsergebnis 2015 auf 6,77 Millionen Euro. Diese Kosten sind vollständig von der Stadt Schweinfurt zu tragen und beinhalten nicht den Sachaufwand für die Schule.
Bei einer weiteren Verbeamtung der Lehrkräfte wäre dieser ungedeckte Personalaufwand im Vergleich um 3,03 Millionen Euro höher und würde 9,8 Millionen Euro betragen.
Variante 1: Kostenentwicklung bei möglicher Schließung der Rathenau Schulen
Ausgangspunkt für diese Überlegung sind in erster Linie die Daten aus dem Schulentwicklungsplan zur zukünftigen Gestaltung der Schullandschaft in Schweinfurt; finanzielle Erwägungen spielen nur eine nachgeordnete Rolle. Denn Hintergrund und Forderung aller Fraktionen ist und war seit vielen Jahren, die Trägerschaft für den Personalaufwand dem Freistaat zu übertragen, der eigentlich dafür zuständig ist, und damit den städtischen Haushalt zu entlasten. Würde man die Schulträgerschaft an einen Dritten übertragen, hätte man tatsächlich eine sofortige Einsparung in Höhe von 2,5 Millionen Euro. Die Kosten für die Beamten (v. a. Pensionen und Beihilfen) würden aber auch in diesem Fall bei der Stadt verbleiben und sich bis in das Jahr 2055 auswirken. Nachfolgende Graphik zeigt die Kostenentwicklung in der Fallvariante einer Schulschließung.
Variante 2: Kostenentwickling im Fall des Erhalts der Rathenau Schulen
Zum Vergleich zeigen wir in der dritten Graphik die Entwicklung bei Weiterführung der Rathenau Schulen. In diesem Fall würde, nachdem es den Beschluss des Stadtrates gibt, keine Lehrer mehr zu verbeamten (siehe Graphik1), der Anteil der Tarifbeschäftigten sukzessive steigen und 2035 alle Beamten vollständig ersetzt haben. Das hieße, dass sich mittel- und langfristig der netto Personalaufwand bei entsprechenden Schwankungen über die Jahre bei rund 5 Millionen Euro einpendeln wird.
Quelle: Stadt Schweinfurt
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