Bundestag stimmt über Reform der strafrechtlichen Unterbringung ab / Bayerns Justizminister Bausback: "Gesetzentwurf mit klarem weiß-blauen Stempel / Handlungsbedarf aber auch bei der Qualifizierung von Sachverständigen"
Der bayerische Justizminister weiter: "Die Gesetzesänderung ist zweifelsohne ein wichtiger Meilenstein. Ich sehe aber weiteren Handlungsbedarf, nämlich bei der Qualifizierung von Sachverständigen. Auch hier habe ich bereits die Initiative ergriffen und das Thema auf die Tagesordnung der kommenden Frühjahrsjustizministerkonferenz gesetzt."
Bausback erläutert: "Die Gutachter und ihre Fachkompetenz spielen in Verfahren, in denen eine strafrechtliche Unterbringung bzw. deren Fortdauer im Raum steht, eine sehr wichtige Rolle. Es ist deshalb im besonderen Interesse der Justiz, dass eine ausreichende Anzahl qualifizierter Sachverständiger zur Verfügung steht." Hier eine Steigerung zu erreichen, sei gerade auch deshalb wichtig, weil mit der vorgesehenen häufigeren Einbindung externer Sachverständiger – statt wie bislang alle fünf künftig alle drei Jahre bzw. alle zwei Jahre ab einer Dauer der Unterbringung von sechs Jahren – sich der Bedarf an qualifizierten Gutachtern erhöhe.
"Die Justiz hat auf die Qualifizierung von Sachverständigen zwar keinen unmittelbaren Einfluss. Ich bin aber davon überzeugt, dass wir gemeinsam mit der Gesundheitsseite die erheblichen Bemühungen der Ärztekammern und –verbände noch besser unterstützen können – etwa durch Mentorensysteme, einer finanziellen Förderung der Qualifikation oder durch verschiedenste andere Maßnahmen. Auf der Justizministerkonferenz werde ich mich deshalb für die Einsetzung einer interdisziplinären Arbeitsgruppe stark machen, die diese Unterstützungsmaßnahmen sammeln, prüfen und bewerten soll", so der bayerische Justizminister abschließend.
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