Ein Detektiv mit Asperger-Syndrom


Würzburg, 24. März 2016 – Mit einer Romanadaption für die Bühne beendet das JUNGE THEATER seinen Premierenreigen in der aktuellen Spielzeit und feiert am Donnerstag, den 7. April, in einer Inszenierung von Nele Neitzke Premiere mit Supergute Tage oder Die seltsame Welt des Christopher Boone. Vorstellungsbeginn dieser Kammerproduktion, die bis Mitte Juli auf dem Spielplan des Mainfranken Theaters steht, ist um 20.00 Uhr.

Aus rationaler Sicht ist die die Einordnung von Mark Haddons Romanfigur Christopher Boone als Sonderling nachvollziehbar. Erblickt Christopher morgens auf dem Weg zur Schule vier rote Autos, dann steht für ihn fest: Es wird ein guter Tag. Sein Alter gibt er mit 15 Jahren, drei Monaten und zwei Tagen an. Nur die Jahre anzugeben, wäre ja schließlich unzureichend. Er kennt alle Länder der Welt und ihre Hauptstädte. Und alle Primzahlen bis 7507. Über die Menschen, mit denen er lebt, weiß er weniger – sie verwirren ihn nur, denn Christopher leidet an einer leichten Form von Autismus.

Die Kleinstadt, in der Christopher allein mit seinem Vater lebt, liegt in Mittelengland und steht nicht in dem Ruf, ein Ort von Verbrechen aller Art zu sein. Eines Tages jedoch macht Christopher eine scheußliche Entdeckung: Wellington, den Hund der Nachbarin, liegt mit einer Forke erstochen im Garten. Ungeachtet der Tatsache, dass er nicht gern mit fremden Menschen spricht, beginnt er an in alle Richtungen zu ermitteln. Selbst das chaotische Treiben der Metropole Londons hält den frisch gebackenen Detektiv nicht von seinem Vorhaben ab, den Mörder von Wellington zu überführen. Dabei kommt Christopher unerwartet einem großen Geheimnis auf die Spur.

Mark Haddon erzählt die Geschichte von Christopher Boones großer Reise in die weite Welt hinaus mit viel Einfühlungsvermögen und einer großen Portion Humor. Simon Stephens hat mit seiner Theateradaption ein wunderbares Stück für ein spielfreudiges Ensemble geschrieben.
Foto : Mainfrankentheater

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