Schweinfurt: ZF verleiht Erfindungspreis an Mitarbeiter


Technologiekonzern ehrt Teaminnovation von ZF-Mitarbeitern am Standort Schweinfurt
Interner Graf-von-Soden-Erfindungspreis steht in der Tradition des ersten ZF-Geschäftsführers vor 100 Jahren
Aktuelle Patentanmeldungen schaffen Zukunftsweisendes bei Antrieb, Fahrwerk und Elektronik für Pkw, Nutzfahrzeuge und Arbeitsmaschinen
Schweinfurt. Mit exakt 909 Anmeldungen beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) im Jahr 2014 hat ZF einen neuen Rekordwert erzielt. Umso schwerer fiel es der Jury bei der aktuellen Auflage des ZF-internen Graf-von-Soden-Erfindungspreises, daraus nur sechs Gewinner küren zu dürfen. Die herausragenden Mitarbeiterideen wurden nun von dem Technologiekonzern ausgezeichnet – darunter eine vom ZF-Standort Schweinfurt.

Bei ZF ist es ein wichtiger Teil der Unternehmenskultur, die Innovationskraft der Belegschaft gleichzeitig wertzuschätzen und zu fördern. Der jährliche Graf-von-Soden-Erfindungspreis hat sich dabei als Fixpunkt etabliert. 2015 rückte er bei seiner insgesamt dritten Auflage sechs neue hervorstechende Erfindungen der ZF-Mitarbeiter in den Fokus – jeweils eine pro Division beziehungsweise strategischem Geschäftsfeld und eine aus der zentralen Forschung und Entwicklung. Ausgewählt hatte die Jury diese unter allen im Vorjahr veröffentlichten ZF-Patentanmeldungen, die alleine beim DPMA auf den neuen Rekordwert von 909 geklettert waren.

Alfred Graf von Soden-Fraunhofen, der Namensgeber des Erfindungspreises, hätte sich angesichts dieser Zahlen wahrscheinlich hocherfreut gezeigt: Schließlich war der Adelige 1915 nicht nur einer der ersten Geschäftsführer der damals neu gegründeten „Zahnradfabrik Gesellschaft mit beschränkter Haftung“, sondern über mehrere Jahrzehnte hinweg auch einer ihrer wichtigsten technischen Vordenker. Als ähnlich visionär gelten die in diesem Jahr mit dem Erfindungspreis ausgezeichneten Patentanmeldungen. Sie spiegeln sowohl den Ideenreichtum der Belegschaft als auch die breiten Technologiekompetenzen von ZF wider.

Das Siegerteam aus Schweinfurt, vier ZF-Experten aus der Division Pkw-Antriebstechnik, hat Vibrationen den Kampf angesagt, die sich als Störgeräusche ausgehend vom Motor im gesamten Fahrzeug ausbreiten. Ihr neues System zur Drehschwingungsreduzierung wirkt insbesondere den steigenden Anregungen, die kommende Verbrennungsmotoren infolge weiterer Downsizing- und Downspeeding-Maßnahmen verursachen werden, effektiv entgegen. Die Grundidee: Anders als beispielsweise bei heutigen Zweimassenschwungrädern basiert das neue System auf einer
Leistungsverzweigung. Die Drehschwingungen der Kurbelwelle werden zunächst auf zwei verschiedene Übertragungswege verteilt: Auf einen starren Pfad der einen Teil des Motormoments inklusive Schwinganteil unverändert durchleitet, sowie auf einen phasenverschobenen Pfad, welcher den übrigen Teil des Motormoments durchleitet und gleichzeitig die Phasenlage und Amplitude des Schwinganteils verändert. Eine Koppelanordnung führt die verzweigten Pfade und damit die phasenverschobenen Wechselmomente danach wieder so zusammen, dass sie sich – bei gleicher Amplitude – gegenseitig komplett aufheben. Negative Auswirkungen auf den Antriebsstrang und den Geräuschkomfort beugt diese Patentanmeldung somit effizient und effektiv vor.





Bildunterschrift:
Mit dem Graf-von-Soden-Erfindungspreis honoriert die ZF Friedrichshafen AG herausragende Patentanmeldungen und somit großartige bisherige Leistungen ihrer Entwickler: So das neue System zur Reduzierung von Drehschwingungen der Schweinfurter ZF-Mitarbeiter Thomas Weigand, Daniel Lorenz, Cora Carlson und Uwe Großgebauer (v.l.), im Bild zusammen mit ZF-Vorstandsvorsitzendem Dr. Stefan Sommer (Mitte) und Carl-Alfred Graf von Soden-Fraunhofen (r.).

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