Würzburg: Dynamisch, weltoffen und sympathisch


Würzburg - Mit einer feierlichen Stadtratssitzung hat der Würzburger
Stadtrat das Jahr 2014 beschlossen. *Würzburg ist zu einer der
dynamischsten Städte Deutschlands gekürt worden“, freut sich
Oberbürgermeister Christian Schuchardt über das Gütesiegel, das
Würzburg mit dem dritten Platz im Städtetest der Zeitschrift
Wirtschaftswoche bekommen hat. *Dieser Erfolg hat viele Väter und
Mütter,“ so Schuchardt, *allen voran die Hochschulen und
Forschungseinrichtungen, die bei wichtigen Zukunftsthemen an der Spitze
des Fortschrittes stehen, aber auch Stadt und Landkreis.“
Dynamisch geht es auch auf dem neuen Stadtteil am Hubland voran. Seit
Juli werden dort Bauflächen ausgeschrieben und erste Einnahmeerwartungen
wurden bereits übertroffen. Auch das ehemalige Offizierscasino hat
bereits einen Käufer gefunden, der hier ein Tagungshotel errichten
möchte. Die geplante Neuverschuldung für das kommende Jahr 2015 sei
deshalb auch vertretbar, da die Stadt am Hubland zum einen ihr Vermögen
dauerhaft mehre, zum anderen die Schulden innerhalb des
Projektzeitraumes bis 2025 wieder tilgen wird.
Gleichzeitig warf Schuchardt in seiner Rede einen Blick auf die
Finanzen der Stadt Würzburg. So haben die städtischen Investitionen in
den vergangenen Monaten einen neuen Rekordstand erreicht: Allein die
Bauinvestitionen im Kernhaushalt belaufen sich auf 55 Millionen Euro.

Bürgernähe und Transparenz
Wichtige Anliegen sind für Schuchardt Bürgernähe und Transparenz,
weshalb in den ersten Monaten seiner Amtszeit offene Bürgersprechstunden
wie auch eine eigene Lob- und Beschwerdestelle eingerichtet wurden.
*Bürgerinnen und Bürger erwarten von uns, dass wir aufeinander
zugehen und gemeinsam zum Wohl der Stadt arbeiten“, so Schuchardt. Im
politischen Bereich werde deshalb neben der ehrenamtlichen Tätigkeit im
Stadtrat, dem Herz der kommunalen Demokratie, die projektbezogene
Beteiligung der Bürger benötigt, *weil dadurch Qualität und Akzeptanz
der städtischen Planungen steigen“. So wird er dem Stadtrat Vorschläge
für einen Bürgerentscheid zum Thema Mozartareal vorlegen.
An Großprojekten wurden in diesem Jahr die Brücke über die
Randersackerer Straße wie auch die Erneuerung der Seinsheimstraße fertig
gestellt, während die Erweiterung des Congress Centrums kurz vor dem
Abschluss steht: *Mit voraussichtlich rund 860.000 Gästeübernachtungen
werden wir in diesem Jahr unser bisher bestes Ergebnis erzielen - damit
wird die große wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus für Würzburg
deutlich.“
Eine entscheidende Bedeutung für die Lebensqualität einer Kommune wie
auch deren Anziehungskraft haben Vielfalt und Qualität des
Kulturangebotes. Dazu gehört das Mozartfest mit der neuen Intendantin
Evelyn Meining: *Die Besucher des Mozartfestes sind den neuen Weg
begeistert mitgegangen, so dass die durchgängig hohen Auslastungszahlen
der vergangenen Jahre noch leicht gesteigert werden konnten“, freut
sich Schuchardt. Wie kein anderer habe Peter C. Ruppert mit seiner
renommierten Sammlung Konkreter Kunst zum internationalen Ruf Würzburgs
als Kulturstadt beigetragen. *Es ist großartig, dass diese Sammlung, in
der zahlreiche Künstler von Weltrang vertreten sind, als Dauerleihgabe
in unserem Kulturspeicher beheimatet ist“. betont Schuchardt.
*Würzburg braucht ein differenziertes Angebot an Wohnraum für alle
Bevölkerungsschichten, um als Wohn- und Arbeitsort attraktiv zu
bleiben“, so der Oberbürgermeister. Deshalb erarbeite derzeit eine
externe Firma ein Handlungskonzept Wohnen, das Leitlinien und Strategien
für die Wohnbauentwicklung aufzeigen soll.

Klare Absage an Fremdenfeindlichkeit
Eine klare Absage erteilt Schuchardt Fremdenfeindlichkeit und
Islamophobie: *Pegidas wollen wir in Würzburg nicht haben“, so der
Oberbürgermeister, *Würzburg sagt Ja zu Vielfalt und Akzeptanz *
Akzeptanz ist dabei mehr als Toleranz.“ Diffusen Ängsten
verunsicherter Demonstranten gelte es dabei angemessen zu begegnen.
Schuchardt bedankt sich in seiner Rede vor allem auch bei seinem
direkten Vorgänger Dr. Adolf Bauer, der ihm nach seinem sechsmonatigen
Interregnum ein wohlbestelltes Haus übergeben habe. Sein Dank galt aber
auch allen, *die sich im zu Ende gehenden Jahr beruflich oder
ehrenamtlich für das Wohl unserer Stadt und der hier lebenden Menschen
engagiert haben“.
Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer sprach bereits zum 15.Mal im
Würzburger Stadtrat und betonte auch dieses Mal die Verbundenheit von
Stadt und Regierung. Diese zeigte sich auch in dem sowohl von
Oberbürgermeister als auch von Regierungspräsident gewählten
Hauptthema zur Jahresschlusssitzung: Würzburg als weltoffene Stadt mit
kultureller Vielfalt, eine *Stadt der Zuwanderung und Integration“.

*Mehr Dynamik in der wirtschaftlichen Entwicklung“
Würzburg sei aufnahmebereit für Menschen, die sich auf der Flucht vor
politischer und religiöser Verfolgung in ihren Heimatländern befinden
und hier Hilfe suchen, betonte der Regierungspräsident. Zugleich sei
Würzburg eine Stadt, die ihre regionale Verwurzelung, innere Ruhe und
Gastfreundlichkeit bewahrt habe. Würzburg habe schon immer * auch
aufgrund seiner wechselvollen Geschichte * Veränderungen als Chance
für Neugestaltung gesehen. Die Offenheit Würzburgs zeige sich
gegenüber den vielen Menschen, die derzeit als Flüchtlinge kommen.
*Sie haben keinen Moment gezögert“, sagte Beinhofer zu
Oberbürgermeister Christian Schuchardt und zum Würzburger Stadtrat,
*der Verantwortung nachzukommen und die Regierung von Unterfranken
bei der Unterbringung all dieser Menschen zu unterstützen. Nicht überall
in Unterfranken ist dies so leicht möglich.“
Würzburg sei für viele Auswärtige aber auch wie *ein alter Freund oder
guter Bekannter, den man immer wieder gerne trifft und regelmäßig
besucht. Würzburg ist einfach sympathisch.“ Dr. Paul Beinhofer
bezeichnete Würzburg als Freizeit-, Kongress-, Bildungs- und
Wissenschaftsstadt. Er betonte aber auch, dass für die zahlreichen
Studierenden, Wissenschaftler und Asylsuchenden Wohnraum geschaffen
werden müsse. Wichtig für die Zukunft Würzburgs sei es auch, das
Know-How in der Region zu halten. *Wir brauchen mehr Dynamik in der
wirtschaftlichen Entwicklung“, mahnte der Regierungspräsident. *Die
jungen Forscher und Fachkräfte müssen wir hier halten, das ist eine der
wichtigsten Herausforderungen für die Zukunft.“
Beinhofer sah aber zugleich die Bestrebungen Würzburgs in diese
Richtung und kündigte 177 Millionen Euro aus der Nordbayern-Initiative
für Unterfranken an. Diese sollen zu einem wesentlichen Teil auch in
wissenschaftliche Einrichtungen in der Stadt Würzburg fließen, wie in
den Aufbau eines Helmholtz-Instituts oder in das neu zu gründende
Bayerische Polymerinstitut, an dem die Universitäten Bayreuth,
Erlangen-Nürnberg und Würzburg beteiligt sind.

Herausforderung Konversion
*Die größte Herausforderung Würzburgs aber“, so Beinhofer, *ist die
Konversion der ehemaligen Leighton Barracks am Hubland.“ Der Freistaat
habe für die Realisierung der Landesgartenschau 2,88 Millionen Euro
eingeplant. Falls die Stadt Würzburg gemeinsam mit den Umlandgemeinden
Gerbrunn, Randersacker, Rottendorf und Theilheim in das Programm des
EFRE (Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung) aufgenommen werde,
stehen weitere 2,88 Millionen Euro an Förderung im Raum.
Regierungspräsident Beinhofer dankte Oberbürgermeister Christian
Schuchardt, Bürgermeister Dr. Adolf Bauer als zu Beginn des Jahres
amtierendem Leiter der Stadtverwaltung, allen Mitglieder des Würzburger
Stadtrates und den Mitarbeitern der städtischen Verwaltung für die gute
Kooperation mit der Regierung von Unterfranken. *Würzburg ist ein wahrer
Lebensraum für Bürger.“
Die Jahresschlusssitzung des Würzburger Stadtrates wurde vom
Blechbläserensemble der Würzburger Hochschule für Musik *HFM-Brass“
musikalisch umrahmt.


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