Schweinfurt: Kuriositäten beim 7:2-Sieg gegen Dingolfing


Ohne den erkrankten Jonas Knaup und erstmals mit Felix Graf als Backup-Goalie gingen die Dogs in
die Partie gegen die offensiv-starke Mannschaft aus Dingolfing. Bei seinem ersten Auftritt zuhause
bildete Alex Funk zusammen mit Jan Slivka und Marcel Bendel die zweite Angriffsformation. Mit Funk
und Slivka scheinen sich zwei Spieler gefunden zu haben, die trotz ihrer identischen Spielanlage –
schnell und bissig - bestens harmonieren. Mit Johannes Weyer, Maximilian Rabs und Georg Lang
haben die Dogs zudem eine Sturmreihe, für welche die Bezeichnung „3.Sturm“ die Realität nicht
korrekt beschreiben würde. Insgesamt haben die Dogs jetzt drei fast ebenbürtige Sturmreihen auf
dem Eis, die richtig Gas geben können.

Doch mit Dingolfing hatte man einen echten Brocken vor der Brust. Und diese zeigten, was man von
Ihnen befürchtet hatte. Äußerst pucksicher und mit sichtbar viel Talent auf dem Eis begannen diese
gut organisiert und hoch konzentriert das Spiel. Schweinfurt dagegen hatte durch das aggressive
Forechecking der Dingolfinger häufig schnelle Puckverluste im eigenen Drittel. Und auch in der
neutralen Zone verlor man durch ungewohnte Stockfehler des öfteren die Scheibe. Allerdings
resultierte der erste Dingolfinger Treffer bei Schweinfurter Überzahl eher aus einer äußerst
undankbaren Scheibe an der Bande im gegnerischen Drittel, die extrem schwierig zu kontrollieren
war. Aber natürlich ist das einem Top-Spieler wie Alexander Feistl ziemlich egal und er lies sich nicht
zweimal bitten und versenkte das Ding gekonnt im Schweinfurter Kasten. Und der Dingolfinger Druck
ging weiter. Bei weiteren erzwungenen Puckverlusten der Schweinfurter hatte Dingolfing mehrfach die
Gelegenheit, das Ergebnis für sich nach oben zu schrauben. Die Isarrats waren, wie auch vom
Schweinfurter Head-Coach in der Pressekonferenz richtig bemerkt, im ersten Drittel das bessere
Team. Der Ausgleich der Dogs durch Alex Funk war eher glücklich. So ging es mit einem 1:1 in die
erste Drittelpause.







Doch dieser Treffer war offensichtlich der Weckruf für die Dogs. Sie waren jetzt endgültig auf
Betriebstemperatur. Bei einer doppelten Überzahl erzielte zuerst Andi Kleider den Führungstreffer und
bei der darauf folgenden einfachen Überzahl Pascal Schäfer das 3:1. Und dann folgte die Szene, die
der Knackpunkt des Spiels hätte sein können. Fritz Geuder steckt im eigenen Drittel einen MörderCheck
ein, die Strafzeit gegen den Gegner ist bereits angezeigt. Pascal Schäfer macht dem Gegner
aber unmissverständlich klar, dass so etwas nicht geht auf Schweinfurter Eis. Und Michele Amrhein
zimmert im weiter laufenden Spiel die Scheibe unter die Latte. Ob das Spiel zu diesem Zeitpunkt
unterbrochen war, lässt sich nicht mehr klären. Nach Auffassung der Schiedsrichter war es das
aber. Somit zählte der Schweinfurter Treffer nicht, Pascal Schäfer und der Dingolfinger mussten vom
Eis. Hier wäre das Spiel wohl schon für Schweinfurt entschieden gewesen. Aber so ging es mit einer
3:1-Führung für die Dogs in die zweite Drittelpause.

Wer bisher geglaubt hatte, ein aufregendes Spiel gesehen zu haben, sollte im letzten Drittel eines
Besseren belehrt werden. Bei angezeigter Strafzeit gegen Schweinfurt verlies der Dingolfinger Torwart
für einen weiteren Feldspieler das Eis. Doch bei einem unglücklichen Rückpass der Dingolfinger im
Schweinfurter Drittel fand die Scheibe den Weg in deren eigenes Tor. Wie vom eloquenten
gegnerischen Trainer bemerkt, sieht man das nur alle 1000 Jahre im Eishockey. Alle 500 Zuschauer
haben somit etwas fast Einzigartiges erlebt. Da es im Eishockey keine Eigentore gibt, wurde dieser
Treffer zum 4:1 dem Dog-Spieler zugeschrieben, der zuletzt an der Scheibe war. Jan Slivka war der
Glückliche.
Doch es wurde noch besser. Nach einem „normalen“ Tor zum 5:1 von Fritz Geuder kam es zu
Folgendem. Dingolfing war bereits in Überzahl und nahm zusätzlich den Torwart vom Eis. Eine mutige
Trainerentscheidung, die man im deutschen Eishockey äußerst selten sieht. U.a. hat dies Hans Zach,
der damalige Coach der deutschen Nationalmannschaft in Köln beim Spiel gegen Finnland
gemacht. Für einige Schweinfurt Fans war dies vollkommen unverständlich. Darauf angesprochen,
sagte der Dingolfinger Trainer, dass er auch bei einem 1:5 Rückstand noch jedes Spiel gewinnen will
und er im übrigen diese Entscheidung wieder so treffen würde.
Den Shorthander zum 6:1 machte Maximilian Schneider. Das Spiel war jetzt natürlich entschieden.
Alex Funk besorgte noch das 7:1 und der Dingolfinger Sascha Haschberger setzte den Schlusspunkt
zum 7:2.
Eishockey Landesliga Nord/Ost:
ERV Schweinfurt Mighty Dogs – EV Dingolfing Isarrats: 7:2 (1:1; 2:0; 4:1)
05:12 0:1 Feistl in Unterzahl Dingolfing
17:35 1:1 Funk (Slivka, Jona Schneider)
35:50 2:1 Kleider (Geuder) doppelte ÜZ Schweinfurt
36:29 3:1 Schäfer (Kleider) ÜZ Schweinfurt
42:34 4:1 Slivka
46:03 5:1 Geuder (Funk, Kleider)
49:24 6:1 Maximilian Schneider (Slivka)
51:20 7:1 Funk (Schäfer, Amrhein)
57:18 7:2 Haschberger (Feistl)
Strafzeiten: Schweinfurt 12, Dingolfing 16
Zuschauer: 490

Verfasser: Medienteam Mighty Dogs

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