Freiwilliges Soziales Jahr bei der Stadt Würzburg


Freiwilliges Soziales Jahr bei der Stadt Würzburg:
Fünf Stellen zur beruflichen Orientierung


„Ich möchte nach der Schule erst einmal das richtige Leben
kennenlernen“, begründet Michael Kober, warum er sich mit seinen 18
Jahren nun für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) bei der Stadt
Würzburg entschieden hat. Kann man dort das „richtige Leben“
überhaupt kennenlernen? Wenn man sich für die Mitarbeit im
Jugendzentrum Zellerau und in der Wohnungsnothilfe entschieden hat, dann
schon. Bei der Ausstattung von Räumen oder in der Hausaufgabenbetreuung
kommt Michael nun mit unterschiedlichsten Personengruppen zusammen,
erhält Einblicke in Berufswelt und -alltag und erweitert auch seinen
persönlichen Horizont.

Maria Pevzner und Stephanie Schreiner nutzen die „Bretter, die die Welt
bedeuten“ zur beruflichen Orientierung und möglicherweise als
Sprungbrett in eine berufliche Richtung. Beim Mainfranken Theater warten
gleichermaßen kreative Aufgaben und bodenständige Büroarbeit auf die
beiden. Neben Telefondienst, Terminkoordination oder Adressenverwaltung,
übernehmen die 18- und 20-Jährige auch Backstage-Führungen durch das
Haus, Workshops im Rahmen der Theaterpädagogik oder Recherchen zu
Stücken. Stephanie Schreiner freut sich über den tiefen Einblick in
das Dreisparten-Theater, der für sie gleichzeitig eine Neuorientierung
darstellt, nachdem das zunächst aufgenommene Studium nicht das richtige
war. Nun hat sie die Gelegenheit, mit Menschen zusammenzuarbeiten, die
Ausbildungen oder Studiengänge im Bereich Theater abgeschlossen haben.

Felix Farschon wirkt im Quartiersmanagement Heuchelhof mit. Er betreut
Kinder im offenen Freizeitangebot auf dem Bewegungsfeld, unterstützt die
Erzieherinnen bei den Spielhaus-Minis, einer Kleinkindbetreuung,
erledigt Büroarbeiten im „Treffpunkt Altes Schwimmbad“ und hilft bei
Instandhaltungsarbeiten und bei der Durchführung von kulturellen
Veranstaltungen. Felix findet die Stimmung im Team sehr gut und der
Rahmen passe für eine „Denkpause nach der Schule“.

Die Chance, im FSJ mehr Verantwortung zu übernehmen, als dies während
eines kurzen Praktikums möglich ist, und dabei betreut zu werden, war
auch für Almuth Angst reizvoll. Nach Abschluss ihres Bachelor-Studium
wurde sie durch Freunde auf die Möglichkeit des FSJ aufmerksam und
entschied sich für das Jugendkulturhaus Cairo. Sie betreut Workshops und
Bildungsangebote für Jugendliche und arbeitet bei der Organisation von
Konzerten mit. Später möchte sie entweder ihr Studium fortsetzen oder
gestärkt durch die im FSJ erworbenen zusätzlichen Kenntnisse und
Fähigkeiten direkt eine Arbeitsstelle finden.

Die Stadt Würzburg kooperiert bei der Suche nach jungen Leuten für das
FSJ mit dem Internationalen Bund (IB), der als Freier Träger bundesweit
Freiwillige vermittelt. Die Außenstelle Würzburg betreut derzeit rund 20
FSJ-Stellen. Durch die bayerische Zentrale des IB in Nürnberg werden
derzeit rund 300 Stellen betreut, bundesweit sind es etwa 8000. Während
des Freiwilligen Sozialen Jahres, das auch kürzer oder länger als ein
Jahr dauern kann, werden für die Freiwilligen 25 Seminartage
organisiert, die praxisrelevante Themen aber auch Selbstreflexion
beinhalten.

Die Stadt Würzburg war mit dem ersten FSJ-Jahrgang 2013/2014 so
zufrieden, dass ab September 2014 zwei zusätzliche Stellen geschaffen
wurden.

Wer sich für eine berufliche Orientierungsphase als Freiwilliger
interessiert, findet weitere Informationen zum FSJ unter:
www.ib-freiwilligendienste.de







Bild „Bühnenbild“

Beruf oder gar Berufung? Almuth Angst, Michael Kober und Felix Farschon
erfahren von Stephanie Schreiner und Maria Pevzner (von links) mehr über
ihre Arbeitsplätze hinter den Kulissen des Mainfranken-Theaters. Der
aktuelle FSJ-Jahrgang verstärkt aber auch das Jugendkulturhaus Cairo,
das Jugendzentrum Zellerau, die Wohnungsnothilfe und das
Quartiersmanagement am Heuchelhof. Bild: Georg Wagenbrenner

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