Würzburg: Life Natur Projekt *Weinberge und Streuobst auf Muschelkalk“:


Maßnahmenpaket für Biotop vor der Haustüre

Der Mainfränkische Muschelkalk * bedeutender Wegbereiter für die
mainfränkischen Trockenstandorte, bedeutender Faktor für Landschaftsbild
und Erholung und bedeutende Bodengrundlage für den Weinbau. Die Stadt
Würzburg ist Partner im Life Natur Projekt *Weinberge und Streuobst
auf Muschelkalk“. Ziel ist die Erhaltung und Entwicklung eines
wertvollen Naturraums und einer attraktiven mainfränkischen
Kulturlandschaft. Die Gesamtmaßnahme Main Muschelkalk Projekt beträgt
für die Stadt Würzburg ca. 90.000 Euro und wird zu 50 % gefördert.
Der Eigenanteil der Stadt Würzburg am Gesamtprojekt beträgt 44.300 Euro.
Projektgebiet ist das Naturschutzgebiet, FFH-Gebiet und
Natura-2000-Gebiet Bromberg-Rosengarten. Drei Maßnahmen hat die Stadt
Würzburg geplant, um die wertvollen Trockenrasengesellschaften zu
unterstützen, die eine enorme Vielfalt an seltenen und gefährdeten Tier-
und Pflanzenarten beherbergen. Ziel ist der Erhalt der Biodiversität und
Ausweitung des Biotopverbundes.

Zur Umsetzung von Biotopgestaltungs- und Extensivierungsmaßnahmen
sollen im Projektgebiet geeignete Flächen, wie Biotopflächen mit
Gehölzsukzession oder auch landwirtschaftliche Nutzflächen erworben
werden. Angekauft werden ausschließlich Flächen aus privater Hand in
einem geplanten Flächenumfang von insgesamt 5 ha. Eine Fläche konnte die
Stadt Würzburg bereits ankaufen. Eine weitere Maßnahme zur Erhaltung der
Biodiversität ist die Schaffung lichter Waldstrukturen und lichter
Waldränder. Die besonders artenreichen Übergangsbereiche zwischen
Wald und Offenland und aufgelichtete Waldflächen sind Habitate von
Saumarten wie z.B. dem Helmknabenkraut und bedeutende Jagdgebiete von
Fledermäusen wie dem Großen Mausohr und der Mopsfledermaus. Mit der
geplanten Maßnahme werden vorzugsweise nicht standortheimische Baumarten
als Einzelstämme bzw. gruppenweise entnommen und das Unterholz wird
stark aufgelichtet. Es profitieren von der Maßnahme verschiedene
Schmetterlingsarten, der Hirschkäfer und der Mittelspecht, sowie Kraut-
und Staudenflora und Orchideen.

Eine dritte Maßnahme zur Förderung der Artenvielfalt ist die
Freistellung von Felsen und Schuttfluren. Zielsetzung der Maßnahme ist
die Wiederherstellung durchgängiger offener Trockenstandorte mit Fels-
und Schuttfluren an den Muschelkalkhängen. Hier siedeln sich gerne
Reptilien und typische Pflanzengesellschaften an. Mit den genannten
Maßnahmen wird im Winterhalbjahr 2014/2015 begonnen.



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