„Tag der Frankophonie“ fand zum ersten Mal in Würzburg statt

„Tag der Frankophonie“ fand zum ersten Mal in Würzburg statt
Frankophon in Franken




Weniger fränkisch denn französisch wurde am Mittwoch in Würzburg gesprochen: Anlässlich des Tages der Frankophonie 2013 haben die Vertretungen der Frankophonen Länder in Bayern am 20. März einen Schülernachmittag zum Thema „La Francophonie en ateliers“ („Werkstatt Frankophonie“) veranstaltet. Dieses Mal fand der Tag der Frankophonie auf Initiative des Generalkonsulats der Französischen Republik und Oberbürgermeister Georg Rosenthals in Würzburg statt. Beteiligt waren die Generalkonsulate der Französischen Republik und der Schweiz, das Konsulat von Kanada, das Generalkonsulat der Republik Bulgarien, die Vertretung der Regierung von Québec, die Vertretung der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, der Wallonie und der Föderation Wallonie-Brüssel sowie das Französische Institut München. Und so konnte Oberbürgermeister Georg Rosenthal am Festabend im Würzburger Ratssaal eine illustre Gesellschaft begrüßen: den Leiter der Vertretung des Konsulats von Kanada, Steven Goodinson; den Generalkonsul der Französischen Republik, Emmanuel Cohet; die Generalkonsulin der Schweiz, Ursula Aaroe; die Generalkonsulin der Republik Bulgarien, Antoaneta Baycheva; den Generaldelegierten der Vertretung der Regierung von Québec, Dr. Charles Villiers; den Wirtschafts- und Handelsattaché des Königlich Belgischen Honorarkonsulats, Marc de Vestele, außerdem Vertreter der Religionsgemeinschaften, der Hochschulen, der Wirtschaft, der Institutionen, Organisationen, Vereinigungen und des Würzburger Stadtrats.

Tag der Frankophonie: Ein Tag voller Arbeit, aber auch französischer Lebensfreude
Rund 160 Schülerinnen und Schüler aus dem Großraum Würzburg behandelten in neun Workshops jeweils eines der verschiedenen Länder oder Regionen des Französischsprachigen Raumes. Dazu gehörten neben Frankreich, die Schweiz, Kanada, Québec, Senegal und Belgien. Die Workshops wurden von Vertretern der einzelnen Länder geleitet. Themen waren Geographie, Geschichte, Bevölkerung, Kultur und die Rolle der französischen Sprache. Im ersten Teil des Workshops ging es um die Vermittlung von Fakten, im zweiten setzten die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen praktisch um. Die Ergebnisse aus diesen Workshops präsentierten die Schülerinnen und Schüler aus Gymnasien aber auch Realschulen der Region am Mittwochabend bei der Festveranstaltung im Würzburger Rathaus. Oberbürgermeister Georg Rosenthal begrüßte die Schüler, aber auch die Vertreter der Generalkonsulate der Französischen Republik, der Schweiz und der Republik Bulgarien, des Konsulats von Kanada, der Regierung von Québec, der Deutschsprachigen Gemeinschaft der Wallonie, der Föderation Wallonie-Brüssel und des Französischen Instituts München aus diesem Anlass im Ratssaal. Er betonte Würzburgs Nähe zu Frankreich, gerade auch, da Würzburgs älteste Partnerschaft 1962, also noch vor dem Elysee-Vertrag, mit Caen in der Normandie zustande kam. Heute ist diese Städtepartnerschaft von regem Austausch geprägt, über Universitäten, Handwerkskammern, Bezirken und Schulen. „Alle Würzburger Gymnasien bieten die Möglichkeit, Französisch als Fremdsprache zu erlernen.“ Ein Grußwort überbrachte auch Eva-Maria Linsenbreder, stellvertretende Präsidentin des Bezirkstages Unterfranken: „Frankreich und Deutschland sind die beiden Flügel des Abendlandes“, zitierte sie Romain Rolland und fügte hinzu: „Aus ihren Unterschieden schöpfen sie Kraft und Dynamik für Europal“
Die Hauptrede hielt Steven Goodinson, der Konsul von Kanada in München – enfin en français! Der Konsul betonte, Kanada unterstreiche seine Mitgliedschaft in der Internationalen Organisation der Frankophonie aufgrund seiner Zweisprachigkeit und seinem Bekenntnis zu den Werten der Frankophonie, nämlich Frieden, Demokratie und der Anerkennung der Menschenrechte. Damit verdeutlichte er, dass Frankophonie mehr bedeutet als nur die französische Sprache zu sprechen oder das Savoir-vivre zu kennen.

Internationale Organisation der Frankophonie
Der Internationale Tag der Frankophonie findet am 20. März statt. Er erinnert an das Gründungsdatum der „Internationalen Organisation der Frankophonie“ (OIF) im Jahr 1970. In der OIF bündeln sich 77 Staaten und Regierungen mit über 890 Millionen Menschen. Französisch ist eine der sechs offiziellen Sprachen der Vereinten Nationen und in zahlreichen Ländern Amtssprache, ebenso in der EU. Die OIF verbindet ihre Mitgliedsstaaten nicht nur durch die gemeinsame Sprache Französisch mit ihren kulturellen und sprachlichen Unterschieden. Gehandelt wird nach den Werten Demokratie, Frieden und Menschenrechte, nachhaltige Entwicklung und Bildung.
Der Internationale Tag der Frankophonie wird traditionell jedes Jahr in einer anderen bayerischen Stadt veranstaltet. Nach Regensburg (2010), Augsburg (2011) und Nürnberg (2012) wurde der Tag der Frankophonie nun zum ersten Mal in Würzburg ausgetragen.


BU: Oberbürgermeister Georg Rosenthal mit Schülern und Vertretern des Siebold-Gymnasiums

BU: Oberbürgermeister Georg Rosenthal mit Schülern und Vertretern der Wolffskeel-Realschule.
Fotos: Penning-Lother

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