Nach gescheiterter Entführung einer 62-Jährigen – Ermittlungskommission arbeitet auf Hochtouren – noch keine heiße Spur

Nach gescheiterter Entführung einer 62-Jährigen – Ermittlungskommission arbeitet auf Hochtouren – noch keine heiße Spur

WÜRZBURG, OT HEIDINGSFELD. Nach wie vor auf Hochtouren laufen die Ermittlungen einer 18-köpfigen Ermittlungskommission, nachdem in der zweiten Januarwoche eine 62-Jährige gefesselt und geknebelt an einem Weinberg aufgefunden worden war. Nach den verschiedenen Veröffentlichungen sind bei der Kripo Würzburg inzwischen viele Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, ohne dass sich eine heiße Spur herauskristallisiert hätte. Bei den Ermittlungen der EKO „Schildweg“ geht es auch um die Frage, ob eine Entführung geplant war oder die 62-Jährige möglicherweise ausgeraubt werden sollte.

Wie bereits mehrfach berichtet, hatte die Frau am 9. Januar gegen 7.45 Uhr ihr Wohnhaus im Würzburger Stadtteil Heidingsfeld verlassen, um mit ihrem Hund spazieren zu gehen. Die 62-Jährige war dann in einem Weinbergsweg von zwei maskierten Tätern offenbar gezielt abgepasst worden. Die Männer hatten die Frau brutal geschlagen und auch getreten und sie dann in einen weißen Transporter gezerrt. Dort wurde das Opfer mit Klebeband an Händen und Füßen gefesselt sowie die Augen- und Mundpartie verklebt.

Einen kurze Zeit später an dem Fahrzeug vorbeilaufenden Zeugen bedrohten die Männer mit einer Pistole und forderten ihn auf, sofort zu verschwinden und alles zu vergessen, was er gesehen hatte. Es spricht einiges dafür, dass die Täter daraufhin von ihrem weiteren Vorhaben Abstand nahmen. Das Opfer legten sie anschließend am Beginn eines Weinberges ab, wo es kurz danach von einem Traktorfahrer gefunden wurde. Die Frau hatte schwere Verletzungen erlitten. Sie wurde in ein Krankenhaus eingeliefert, das sie nach einigen Tagen wieder verlassen konnte. Auch der Ehemann der 62-Jährigen war wegen eines Schocks in einer Klinik stationär behandelt worden.

Unmittelbar nachdem er von den beiden Männern bedroht worden war, kam der Zeuge am Wohnhaus der Geschädigten vorbei, wohin der Hund alleine zurückgekehrt war. Die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Unterfranken hatte direkt nach Bekannt werden des Falles eine Großfahndung ausgelöst, die fast den ganzen Tag über andauerte. Im Laufe des Nachmittags hatten Bereitschaftspolizisten den Auffindeort des Opfers noch einmal systematisch abgesucht.

Die weiteren Ermittlungen hat die Kriminalpolizei Würzburg in enge Absprache mit der Staatsanwaltschaft Würzburg übernommen. Bereits in einem frühen Stadium wurde die 18-köpfige EKO „Schildweg“ gebildet, die seitdem fieberhaft an der Aufklärung des Falles arbeitet. Die Beamten führten in der Folge u.a. auch sehr intensive Befragungen in der Nachbarschaft sowie bei Spaziergängern und Hundehaltern durch. Dabei ging es auch um die Frage, ob bereits vor der eigentlichen Tat am 9. Januar irgendwelche verdächtigen Personen in der näheren Umgebung des Wohnhauses aufgefallen sind, die dabei das Opfer ausgekundschaftet haben könnten.

Nachdem anfangs alles dafür sprach, dass die Täter die 62-Jährige entführen wollten, gehen die Beamten der Ermittlungskommission mittlerweile auch der Frage nach, ob es den beiden Unbekannten darauf ankam, ihr Opfer auszurauben. Allerdings kann diese Frage momentan noch nicht beantwortet werden.

Trotz der zahlreichen Hinweise und den intensiven Ermittlungen gibt es bislang noch keine konkreten Hinweise auf die beiden Täter und den von ihnen benutzten weißen Transporter mit WÜ-Kennzeichen.

Die Ermittler hoffen auch weiterhin noch auf Hinweise aus der Bevölkerung:

· Wem ist am 09. Januar, gegen 08.00 Uhr, auf der Straße Oberer Katzenbergweg ein weißer Kastenwagen aufgefallen?
· Wer ist möglicherweise bereits in den Tagen davor auf verdächtige Personen in diesem Bereich aufmerksam geworden, die das spätere Opfer und auch die Örtlichkeit ausgekundschaftet haben könnten?
· Wem ist aufgefallen, dass ein weißer Kastenwagen seit einiger Zeit nicht mehr zu sehen ist, weil er möglicherweise irgendwo versteckt wird?
· Wer hat sonst irgendwelche Beobachtungen gemacht, die die Beamten der EKO „Schildweg“ bei der Aufklärung des Falles weiterbringen könnten?

Mitteilungen nimmt die Kriminalpolizei Würzburg unter Tel. 0931/457-1732 entgegen.

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