Pressemeldung der PI Schweinfurt am 23.11.12, Warenkreditbetrügerin überführt‏

Nach Hinweisen durch den Sicherheitsdienst eines Paketzustellers konnte ein Ermittler der PI Schweinfurt in akribischer Kleinarbeit einer bereits einschlägig vorbestraften 33-jährigen Warenkreditbetrügerin aus Schweinfurt das Handwerk legen. Ihrem Treiben wurde zunächst ein Ende gesetzt. Sie „sitzt“ derzeit in einem Bezirkskrankenhaus ein. Bei einer gerichtlich angeordneten Durchsuchungsaktion hatte sie einen Zusammenbruch erlitten.
Im Laufe der letzten Monate hatte sie unter Angabe falscher Personalien, über das Internet oder via Telefon, annähernd 200 Bestellungen im fünfstelligen Euro-Bereich aufgegeben. Hauptsächlich hatte sie es auf Kleidungsstücke jeglicher Art und Schuhe abgesehen. Aber auch Modeaccessoires, Vitaminpräparate, Bücher, Fernseher und PC`s waren mit dabei. Und es ist ihr alles auch prompt zugestellt worden. Sie bewies dabei ein feines Näschen, weil sie ausschließlich Markenwaren (Luis Vuitton, Hugo Boss, UGG Australia, Strenesse, Prada, Dolce & Gabana), um nur einige zu nennen, bestellte. Eine Bezahlung blieb sie aber in allen Fällen schuldig.
Als dann eines Morgens mehrere Beamte an ihrer Wohnungstüre klingelten und die Einraumwohnung betraten, brach sie unter einem Weinkrampf zusammen. In einer mehrstündigen Aktion wurde die Wohnung mit den teilweise noch original verpackten Gegenständen ziemlich leergeräumt und zur Wache abtransportiert.
Für den ermittelnden Polizeibeamten hat nun die Hauptarbeit jetzt erst so richtig begonnen. So muss er die zu Hunderten in ihrer Wohnung sichergestellten Waren und Gegenstände zunächst einzeln katalogisieren, danach die geschädigten Firmen ausfindig machen und sie dann wieder zurückschicken.
Sollten Teile nicht mehr zugeordnet werden können, wird über die zuständige Staatsanwaltschaft eine Entscheidung angeregt werden, die Waren einer gemeinnützigen Einrichtung zugute kommen zu lassen.
Bereits 2010 war die Neu-Schweinfurterin wegen gleichgelagerter Delikte zu einer Freiheitsstrafe ohne Bewährung verurteilt worden. Welches Strafmaß nun auf sie zukommt, wird das zuständige Gericht entscheiden müssen. Die beträchtliche Schadenssumme wird hierbei sicher auch eine Rolle spielen.
Bild Polizei

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