Trautenauer Straße in Würzburg: Ab Winter entsteht eine neue Allee

Trautenauer Straße:
Ab Winter entsteht eine neue Allee

Aus Fahrradfahrer-Perspektive wird die Trautenauer Straße 2012 zunächst
bergabwärts saniert - hier entsteht für Radler ein neuer
Angebotsstreifen, im nächsten Jahr geht es dann auf der
gegenüberliegenden Seite wieder den Berg hoch - dort ist ein
separater Radweg vorgesehen. Die Baustelle über rund einen Kilometer ist
nur mit kleineren Einschränkungen für den Autoverkehr verbunden,
schließlich ist die zweispurige Fahrbahn nicht betroffen, sondern nur
Radweg, Fußweg und Grünstreifen. Im Untergrund werden Hausanschlüsse,
Versorgungsleitungen und Kanal - in einem Aufwasch - erneuert, dies
spart Kosten und Nerven der Anwohner. Oberbürgermeister Georg Rosenthal,
Baureferent Prof. Christian Baumgart und Tiebau-Chef Jörg Roth
begutachteten nun die Ausführungen nach aktuellen technischen und
qualitativen Standards. Neben dem generellen Wunsch der Anwohner nach
einer kostengünstigen Ausbauvariante, konnten viele weitere individuelle
Gestaltungswünsche bei Grundstückszufahrten oder Parkplätzen in die
Planung aufgenommen werden. Auslöser für die Instandsetzungsmaßnahme war
ein Fahrradunfall auf dem holprigen und durch die Wurzeln im Untergrund
schadhaften Belag. Eine neue Trag- und Deckschicht garantiert künftig
wieder Verkehrsicherheit ohne Gefahrenstellen.

Bereits im Winter/ Frühjahr 2013 sollen etwa 60 neue Bäume im
Grünstreifen des ersten Bauabschnitts Wurzeln schlagen. Im Frühjahr
2013 will das Gartenamt auf dieser Straßenseite seine Begrünungsarbeiten
abgeschlossen haben. Die Fällung von mehreren Bäumen hatte im
vergangenen Jahr für große Emotionen gesorgt. Es war jedoch zu keinem
Zeitpunkt geplant, der Trautenauer Straße auf Dauer den Allee-Charakter
zu nehmen. Laut Gartenamt dürfte sich dieser grüne Gesamteindruck nach
einigen Jahren bereits wieder einstellen. Gepflanzt werden die neuen
Bäume mit einem Stammumfang von 20 bis 25 Zentimetern. In 18
Kubikmeter großen Pflanzgruben, die mit speziellem Baumsubstrat verfüllt
sind, finden die Bäume optimierte Wachstumsbedingungen vor, um sich gut
entwickeln zu können.

In der Trautenauer Straße soll es künftig keine Monokultur mehr geben.
Mehrere Baumarten werden Verwendung finden. Damit wird zum Beispiel das
Befallsrisiko durch bisher noch nicht bekannte Pilze und Schadinsekten
minimiert. Die Robinie wurde bei der Artenauswahl nicht mehr
berücksichtigt, obwohl sie durchaus noch als Straßenbaum im
Stadtgebiet eingesetzt wird, sofern das Substrat stimmig ist.

Ein Spalier aus voraussichtlich den Arten Feld-Ahorn, Purpur-Erle,
Ginkgo, Amberbaum und Silberlinde bildet dann die Achse vom Oberen
Frauenland Richtung Zwerchgraben. Die Auswahl der Arten fiel überwiegend
auf Bäume aus der Versuchsreihe *Stadtgrün 2021. In einem großen
Feldversuch testet das Gartenamt derzeit in Kooperation mit der
Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim zusammen mit
weiteren bayerischen Städten auch einige Exoten auf ihre
Stadtverträglichkeit. Doch nicht nur die Baumart ist entscheidend,
auch bei der Pflanzung geht man heute neue Wege. 1,80 Meter tief sind
künftig die Pflanzlöcher und parallel zur Straße gibt es zudem eine
Wurzelsperre, mit einer Tiefe von 100 bis 150 Zentimetern. Ein
Kräftemessen zwischen Wurzeln und Wegen wird es also nicht mehr geben.

Bild *Trautenauer
Ausreichend Platz zum Wurzelschlagen: Baureferent Prof. Christian
Baumgart, Oberbürgermeister Georg Rosenthal und Tiefbau-Chef Jörg Roth
(von links) in der Trautenauer Straße. Man sieht im Hintergrund zwischen
Gehweg und Fahrbahn das künftige Pflanzquartier mit Baumsubstrat, es
wird zwei der neuen Bäume beherbergen. Bild: Georg Wagenbrenner

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