Kunsthandwerkermarkt in alten Mauern Ein Wochenende zum Schauen, Staunen und Kaufen


BAD KÖNIGSHOFEN Peu à peu hat sich Bad Königshofen zu einem Geheimtipp entwickelt. Kunsthandwerkermärkte gibt es in verschiedenen Orten, aber der in Bad Königshofen versammelt die kreativsten Künstler aus ganz Deutschland mit ihren herausragenden Erzeugnissen nun schon zum 24. Mal vor der Kulisse des schönen Marktplatzes der ehemaligen Festungsstadt.

Es war mehr ein Zufall, dass das zweite Septemberwochenende als Termin für diesen Markt gewählt wurde, und wie es sich bisher zeigte: ein idealer Zeitpunkt. Die Temperaturen sind im Spätsommer angenehm, die Wetterlage meist trocken-stabil und bis Weihnachten sind es nur noch vierzehn Wochen – da schaut der Marktbesucher gern schon mal nach ausgefallenen Geschenken.

In der gesamten Innenstadt herrscht an über 130 Marktständen reges Treiben von 10 bis 18 Uhr am Samstag, 10. September und Sonntag, 11. September 2016. Der große Marktplatz, Teile der Hindenburgstraße und Martin-Reinhard-Straße, der Hafenmarkt, die Markthalle im Rathaus und rund um die Stadtpfarrkirche sind dann mit Verkaufsständen und Buden dicht an dicht besetzt und an vielen Punkten gibt es ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm mit Musik, Gauklern, leckeren Schmankerln und vieles mehr. Die gastronomischen Betriebe servieren spezielle Gerichte zum Kunsthandwerkermarkt.

Die beim Markttreiben zum Verkauf angebotenen Erzeugnisse stammen alle von Kunstschaffenden, nicht aus einer industriellen Fertigung. Das Spektrum reicht von Schmuck aus Silber und Gold mit verschiedenen Edelsteinen, wie schimmernden Opalen, bis hin zu Edelstahlbrunnen für den Garten. Es gibt Artikel aus Leder, Fell, Filz, Metall, Holz, Stein, Korb, Glas, aus Textilien wie Stoffdruck, Seidenmalerei, Patchwork und liebenswerte, knuffige Teddybären. Erzgebirgs-Schnitzereien sind genauso vertreten wie Plauener Spitze, sie wird von der anbietenden Familie bereits in dritter Generation in Handarbeit gefertigt. Nützliche derbe Sattlereiprodukte rund ums Pferd werden verkauft, genauso ist auch zartes, formschönes Studioporzellan im Angebot. Keramik ist natürlich auch – wie sollte es auf einem Kunsthandwerkermarkt anders sein – in zahlreichen Variationen vertreten.

Bei vielen Herstellungsprozessen kann der Marktbesucher direkt zuschauen. Brettchenweben, wie es schon in der Steinzeit ausgeübt wurde, Knopfherstellung, Steinschleifen, Schnitzen, Silber satinieren und Papierschöpfen sind Fertigkeiten, die man sonst kaum zu sehen bekommt. An beiden Markttagen veranstalten das Archäologische Museum und das Museum für Grenzgänger in der „Schranne“ einen Tag der offenen Tür, dabei kann man auch schon mal einen Blick in die „nachgestellte Steinzeit“ werfen und die jüngere Geschichte wird anhand von interessanten Exponaten aus dem alltäglichen Leben entlang der thüringisch-bayerischen Grenze im Museum für Grenzgänger nachvollziehbar.
Für viele Menschen aus nah und fern ist der Besuch des Kunsthandwerkermarktes in Bad Königshofen inzwischen zum spätsommerlichen „Muss“ geworden. Es gibt einfach mehr als genug zum Schauen und Kaufen... und die Erzeugnisse sind Handarbeit, Unikate, hochwertig und ausgefallen – also in jedem Fall etwas Besonderes. Wenn am Samstag um 10 Uhr zum Start des Marktes die alte Kanone böllert, heißt es dann bei einem musikalischen Rundgang: „Der 24. Kunsthandwerkermarkt ist eröffnet.“

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