Licht für die Natur im Steinbruch

 


Eyershausen. Im Eyershäuser Steinbruch hat sich Anfang Februar einiges verändert. Wer vergangenes Jahr im Sommer einen Spaziergang durch den Steinbruch machte wird sich wundern, wie groß und hell der Steinbruch jetzt wirkt. Der Naturpark Haßberge hat in Absprache mit der Stadt Bad Königshofen i. Grabfeld als Grundeigentümer und den Holzrechtlern aus Eyershausen den Steinbruch von Unterwuchs befreit.

Der Steinbruch in Eyershausen ist ein vom Menschen geschaffenes und besonderes Biotop. Durch den Abbau des Schilfsandsteins wurden immer wieder Rohbodenstellen ohne Bewuchs freigelegt und viel Licht kam in den Wald. Nach Aufgabe des Steinbruchs wurde kein Abbau mehr betrieben und die Rohbodenstellen wuchsen nach und nach zu.

Anfangs konnten viele seltene licht- und wärmebedürftige Wildbienenarten im Steinbruch einen Lebensraum finden. Für die meisten Wildbienen sind offene Bodenstellen wichtig, denn sie bauen dort ihre Niströhren. Die Larven brauchen die Wärme der Sonne für ihre Entwicklung. Mit den zugewachsenen Bodenflächen verschwinden nach und nach auch die Wildbienen.

Nachdem die Rohbodenstellen mit Gräsern und Wildkräutern zugewachsen sind, kamen Büsche auf, die zu jungen Bäumen heranwuchsen. Durch die aufkommenden Bäume verschwand das Licht und die Wärme im Steinbuch. Ameisen und viele andere Insekten benötigen die Wärme der Sonne. Die Insekten bilden wiederum die Nahrungsgrundlage von Vögeln, wie dem Grauspecht oder dem Ziegenmelker. Daher war es nun an der Zeit zu handeln, wenn der Lebensraum Steinbruch in seiner besonderen Funktion nicht verschwinden sollte.

Naturschutz und Landschaftspflege sind wichtige Kernaufgaben der Naturpark-Arbeit zum Erhalt der Kulturlandschaft. Daher plant der Naturpark Haßberge jährlich neue Projekte, die vom Freistaat und den Gemeinden, oder wie in diesem Fall von den Landkreisen Rhön-Grabfeld, Haßberge, Bamberg und Schweinfurt finanziert werden.

Der Steinbruch wurde mit dem Bagger von den jungen Bäumen und Büschen samt Wurzelwerk befreit. So wird ein erneutes Austreiben der Büsche verhindert und neuer Rohboden wurde freigelegt. Hinzu kommt der nunmehr beeindruckende, freie Blick auf die Steilwände im Steinbruch.

Der Schilfsandsteinbruch Eyershausen mit seinen hohen Abbauwänden ist Teil der Geologie-Tour des Naturparks Haßberge. Eine Tafel am oberen Zugang des Steinbruchs informiert über die geologischen Besonderheiten im Steinbruch. So gehört die Bildungsarbeit, neben der Schaffung von Naherholungsangeboten ebenfalls zu den Kernaufgaben des Naturpark Haßberge e.V. (www.naturpark-hassberge.de)





Bericht:

Lukas Bandorf

Naturpark Haßberge e.V.

Bilder:

1. Abbruchkante im Steinbruch Eyershausen (©W. Seufert)

2. Abbruchkante im Steinbruch Eyershausen (©W. Seufert)

3. Der Bagger bei der Arbeit im Steinbruch Eyershausen (©W.Seufert)

4. Der Bagger bei der Arbeit im Steinbruch Eyershausen (©L.Bandorf)

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