Heimatministerium und Kunstministerium zeichnen
regionaltypische Kleinode der nichtstaatlichen Museen aus
Welche Schätze schlummern in Bayerns nichtstaatlichen
Museen? Auf diese besondere Schatzsuche haben sich das Heimatministerium und
das Kunstministerium gemeinsam mit der Landesstelle für die nichtstaatlichen
Museen und dem Bayerischen Landesverein für Heimatpflege im Rahmen des
Wettbewerbs „100 Heimatschätze“ begeben. „Unsere bayerischen Heimatmuseen
bewahren regionale Tradition und Heimatkultur. Unzählige Kleinode erzählen
spannende Geschichten, stärken das Gefühl für die bayerische Lebensart und
präsentieren einen modernen, lebendigen Umgang mit der bayerischen
Heimatgeschichte“, stellte Finanz- und Heimatminister Albert Füracker am
Freitag (13.7.) bei der Prämierung von „100 Heimatschätze“ im Rahmen eines
Festakts in München fest. „Unsere bayerische Museumslandschaft mit ihren über
1.300 Museen ist eine wahre Schatztruhe. Die nichtstaatlichen Museen leisten
einen entscheidenden Beitrag zum Erhalt unserer unverwechselbaren bayerischen
Heimat. Ich freue mich, dass wir heute 100 Heimatschätze auszeichnen können,
die die reiche Geschichte und das kulturelle Erbe des Freistaats Bayern
widerspiegeln“, merkte Kunstministerin Prof. Dr. med. Marion Kiechle zum
Abschluss des Wettbewerbs an. Jedes Museum konnte sich mit maximal drei
Objekten bewerben. Die 100 besten Heimatschätze im Freistaat wurden mit einem
Preisgeld von 1.000 Euro prämiert und mit einer Urkunde ausgezeichnet.
Große Freude bei den Mitgliedern des Friedrich-Rückert-Arbeitskreises
Oberlauringen -
… die sich mit einer
Originalhandschrift des Dichters und Orientalisten Friedrich-Rückert beworben
und gewonnen haben!
Friedrich Rückert verfasste im August 1851 einen Vierzeiler,
der in seinem Gesamtwerk angesichts der Tausende von Gedichten wie ein Sandkorn
in der Wüste erscheinen mag, für Oberlauringen jedoch von ganz besonderer
Bedeutung ist. Denn dieses originale handschriftliche Manuskript hing seit 1958
in der Friedrich-Rückert-Grundschule Oberlauringen, die nach dem berühmten
Dichter und Orientalisten benannt wurde, der seine Kindheit mit meist frohen aber
auch manch traurigen Tagen in diesem Dorf verbracht hatte und daraus eine
lebenslange Erinnerung zog. Zu den
glücklichsten Erfahrungen zählten die Erlebnisse in der Natur, wozu auch der
unmittelbare Kontakt zu den Haus- und Hoftieren, die es auch im Hause des
Amtmannes Johann Adam Rückert gegeben hat, gehörte. Dann auch die vielen
Freundschaften und Spiele mit den Kindern, die nicht weiter beschwerliche
Schulzeit in der Dorfschule mit ergänzendem Privatunterricht beim Pfarrer, der
in seinem protestantischen Haushalt viel Wert auf Bildung gelegt hatte. Aber
auch schwere, leidvolle Tage mischten sich unter die glücklichen. Freude und
Trauer lagen bei jedem in Oberlauringen neugeborenen Geschwisterkind Friedrich
Rückerts sehr nahe beieinander – drei Schwestern und ein Bruder überlebten die
Kindheit auf dem Dorf nicht. Die miserablen hygienischen Verhältnisse, eine
mangelnde medizinische Versorgung und die große körperliche Arbeitsbelastung
der schwangeren Mutter waren die Ursachen für die hohe Kindersterblichkeit. Die
Schicksalshaftigkeit des Lebens- und Weltenlaufs kombinierte Friedrich Rückert
mit einer Portion Leichtigkeit und einer Prise Humor, die geeignet wären, diese
zeitlose Mischung fast wie einen mahnenden Spruch über seine in Oberlauringen
verbrachte Kindheit ins Poesiealbum aller Schulkinder der Friedrich
Rückert-Grundschule zu schreiben:
„Ende August 51 / Dir
wünsch‘ ich unsers Kätzchen Sinn, / Wenn dich der Weltlauf plagt: / Es nimmt
für Spiel u. Scherz es hin, / Wenn man es Stößt und jagt.“
Foto :
Bildunterschrift:
Finanz- und Heimatminister Albert Füracker, Hannelore Raab,
Cornelia Müller, Maren Dittmann (Friedrich-Rückert-Arbeitskreis), Landrat Landkreis
Schweinfurt Florian Töpper, 1. Bürgermeister Friedel Heckenlauer des Marktes Stadtlauringen, Kunstministerin Prof. Dr. med. Marion
Kiechle
Foto-Quelle:
Pressemitteillungen und Pressegalerie des
Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen, Landentwicklung und Heimat
Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen, Landentwicklung und Heimat