Fortschritte beim Mobilfunkausbau in der Großgemeinde Schonungen


Marktsteinach und Hausen erhalten moderne Telekomsender

Dass sich die Hartnäckigkeit der Gemeinde und vor allem des Bürgermeisters beim Mobilfunk irgendwann auszahlt, danach sah es nicht immer aus. Doch schon im letzten Jahr konnte Stefan Rottmann in den Bürgerversammlungen verkünden, dass mit Marktsteinach und Hausen wohl bald erfreulicherweise zwei Mobilfunklöcher gestopft werden.

Jetzt sind die Pläne schon konkreter: Auf dem Firmendach des Unternehmens Borst wird ein Sender installiert, der Marktsteinach abdecken wird und der ehemalige Fernsehmast in Hausen wird künftig ebenfalls zum Mobilfunkmast umfunktioniert. Das alles ist möglich, weil dort bereits in kurzer Entfernung bereits Glasfaserleitungen der Telekom liegen und die Anbindung ohne große Asphalt- und Erdarbeiten erfolgen können. Außerdem spart sich die Telekom den Bau von großen Masten mit entsprechenden Fundamenten.
Wie der Konzern mitteilt, sei zwar die Realisierung des Mobilfunks nach wie vor unwirtschaftlich, jedoch könnten durch den nun anvisierten eigenwirtschaftlichen Breitbandausbau in den beiden Orten Synergien gezielt genutzt werden. „Ohne diese positiven Nebeneffekte wäre keiner dieser Standorte realisierbar!“, sagt der Telekompressesprecher Markus Jodl.

Dass von den anderen großen Mobilfunkanbieter weiter niemand Interesse zeigt und die geplanten Sender mitnutzt, sei ein kleiner Wehrmutstropfen und macht das Projekt nicht wirtschaftlicher. Dass trotzdem mit der Telekom der Mobilfunkausbau in Hausen und Marktsteinach nun erfolgt, sei ein riesen Erfolg, meint Bürgermeister Stefan Rottmann.

Wenn alles klappt, könnte der Baubeginn für den Mobilfunkstandort in Marktsteinach bereits im Mai erfolgen. Telekom-Sprecher Jodl kündigte an, dass in Marktsteinach noch in diesem Jahr der Standort in Betrieb geht. Die vertraglichen Vereinbarungen wurden bereits geschlossen. Es entsteht dort ein strahlungsarmer Mobilfunksender der neuesten Generation. Auskünfte über die Technik erteilt die Gemeinde bzw. Deutsche Funkturm. In direkter Nachbarschaft wurde eine Umfrage durchgeführt und auch die Mitarbeiter der Firma Borst wurden befragt, ohne konkrete Einwände. Der Standort Hausen soll spätestens im Jahr 2017 in Angriff genommen werden, kündigt die Telekom an.


Damit kann die Großgemeinde Schonungen als einer der wenigen Kommunen Fortschritte beim Mobilfunkausbau verzeichnen. Dass es trotz der gesellschaftlichen Entwicklung und des digitalen Zeitalters an der Mobilfunkversorgung hapert, hat immer wieder für Unverständnis in der Bevölkerung gesorgt. Die Gemeinde selbst darf mit ihrem Steuergeld den Ausbau von Mobilfunkmasten, geschweige denn den laufenden Betrieb, nicht finanzieren, ansonsten drohen Sanktionen durch die Rechtsaufsicht. „Wir würden damit Telekommunikationsunternehmen subventionieren und Ihnen zu Neukunden verhelfen.“ heißt es aus dem Rathaus
Der Ausbau des Mobilfunknetzes liegt ausschließlich in privatwirtschaftlicher Verantwortung, wie der Gesetzgeber an die Gemeinde mitteilt. Die Mobilfunkbetreiber wiederum verweisen aufgrund der Unwirtschaftlichkeit der Standorte auf die große Politik.
Die Gemeinde Schonungen wird gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern am Ball bleiben, um auch künftig Verbesserungen in weiteren Ortsteilen zu erzielen. Der Breitband- und Glasfaserausbau wurde für die Großgemeinde inzwischen auf den Weg gebracht: Auch hier werden die Baumaßnahmen in kürze starten.

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