Blaulicht-Franken:Diebstähle im Zusammenhang mit vorangegangenen Geldabhebungen - Polizei warnt vor „Taubstummenmasche“


UNTERFRANKEN. Das Polizeipräsidium Unterfranken warnt vor einer neuen Diebstahlsmasche, bei der die Täter als angeblich Taubstumme auftreten. Dabei haben es die Diebe in erster Linie auf ältere Leute abgesehen, die kurz zuvor bei einer Bank Geld abgehoben haben. Eine Frau aus Haßfurt wurde als letzte auf diese Weise am Dienstagnachmittag von einer angeblich Gehörlosen um mehrere 100 Euro gebracht.



Die Trickdiebe treten mit immer neuen Erscheinungsformen in Aktion. Bestens bekannt sind bereits plötzliche Umarmungen der potentiellen Opfer, die zuvor von den Täter überaus freundlich angesprochen werden. Seit einiger Zeit ist jetzt eine neue Masche auch in Unterfranken zu beobachten. Dabei geben sich die Diebe als Gehörlose aus, die ihr gegenüber in einer Art Gebärdensprache ansprechen.



Mit diesem Täuschungsmanöver wurde am Dienstagnachmittag auf dem Marktplatz in Haßfurt eine Frau um mehrere 100 Euro gebracht, die sie kurz zuvor bei einer Bank abgehoben hatte. Es spricht vieles dafür, dass ältere Leute gezielt beobachtet werden, die Bankfilialen aufsuchen. Wenn die Kunden die Kreditinstitute wieder verlassen haben, heften sich die Täter an die Fersen dieser Leute und sprechen sie an. Bei dem Fall in Haßfurt wurde der Rentnerin ein Zettel gezeigt, auf dem ein angebliches „Gebärdenbüro Haßfurt“ mit der Bitte um eine Spende vermerkt war.



Der Unbekannten ging es darum, einen Blick in die Geldbörse ihres Opfers werfen zu können, wobei sie in der bewährten Weise ihr Opfer zu umarmen versuchte. Die Geschädigte gab der Frau dann schließlich zwei Euro und musste kurze Zeit später feststellen, dass das zuvor in der Bank abgehobene Geld aus ihrer Geldbörse fehlte. Es spricht vieles dafür, dass die Geldscheine beim Umarmungsversuch oder weiteren Annäherungsversuchen gestohlen wurden.



Obwohl die Polizei schnell verständigt und am Tatort eingetroffen war, fehlt von der Diebin jede Spur. Die Frau war trotz intensiver Suchmaßnahmen nicht mehr aufzufinden.



Das Auftreten als angeblich Gehörlose ist nicht der erste Fall in Unterfranken. Es handelt sich hier um eine neue Masche, mit der diese Tätergruppierungen an ihre Opfer herantreten und dabei auf der Mitleidstour reiten. Hierbei gehen die Diebe so geschickt vor, dass die Geschädigten erst im Nachhinein feststellen, dass sie bestohlen wurden. Diese Zeit haben die Täter dann genutzt, um unerkannt das Weite zu suchen.



Das Polizeipräsidium Unterfranken warnt dringend davor, sich von der Mitleidstour der angeblich Gehörlosen blenden zu lassen. Auf alle Fälle sollten körperliche Kontakte und auch die immer wieder praktizierten Umarmungen dringend vermieden werden. Genau diesen Körperkontakt nutzen die Täter aus, blitzschnell und unbemerkt an das Geld ihrer Opfer zu kommen. Ganz wichtig ist es, stets die Polizei zu verständigen, wenn solche Trickdiebe irgendwo in Erscheinung treten.



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