SCHWEINFURT. Bei Ermittlungen wegen eines knapp eine Woche zurück liegenden Handydiebstahls haben Beamte der Schweinfurter Polizei am Mittwoch ein umfangreiches Diebeslager entdeckt. Einen Großteil der aus Kleidungsstücken sowie Elektronikartikeln bestehenden Beute im Wert von deutlich über 2.000 Euro hatten die drei Tatverdächtigen in Schließfächern gebunkert. Ein Kaufhausdetektiv hatte einen entscheidenden Hinweis gegeben. Jetzt wird gegen das Trio wegen schweren Diebstahls ermittelt.
In den Nachmittagsstunden des 16. Januar hatte ein bislang unbekannter Täter in der Stadtgalerie ein 250 Euro teures Smartphone entwendet. Auf einer Videoaufzeichnung war der Tatablauf genau zu sehen. Am Mittwoch wurde ein Ladendetektiv auf den Tatverdächtigen aufmerksam, den er aber zwischenzeitlich wieder aus den Augen verloren hatte. Der Zeuge verständigte sofort die Polizei, die mit Zivilfahndern anrückte. Die Beamten entdeckten den 24-Jährigen schließlich in der Stadtgalerie und nahmen ihn vorläufig fest.
Da der Mann immer wieder sehr auffällig nach den Schließfächern schielte, schauten sich die Polizisten dort genauer um. Durch die Glastür eines der Schließfächer wurden sie auf einen sehr markanten Rucksack aufmerksam, den der Beschuldigte auch bei dem Handydiebstahl eine Woche zuvor bei sich hatte. In Absprache mit der Haustechnik wurde dieses Schließfach dann geöffnet. In dem Rucksack befanden sich mehrere Jacken im Wert von über 600 Euro, die alle noch das Originaletikett trugen. Wie sich herausstellte, waren die Kleidungsstücke zuvor in einem Geschäft in der Stadtgalerie entwendet worden. Auch die Jacke, die der junge Mann gerade trug, war gestohlen.
Da zu vermuten war, dass weitere Personen an den Diebstählen beteiligt waren, wurden die Schließfächer in der Folge gezielt überwacht. Bereits kurze Zeit später tauchte dort ein 21-Jähriger auf, der aus einem der Schließfächer eine Handtasche herausholte. Auch darin entdeckten die Polizisten gestohlene Kleidungsstücke im Wert von nahezu 200 Euro. Anhand eines Ausweisdokuments kamen die Polizisten dann auch der dritten Beteiligten, die auch 21 Jahre alt ist, auf die Spur. Auch sie tauchte noch am Nachmittag an den Schließfächern auf. Die Frau markierte in der Folge den „sterbenden Schwan“ und machte massive gesundheitliche Probleme geltend. Vorsichtshalber wurde sie vom Rettungsdienst in ein Schweinfurter Krankenhaus gebracht. Dort erholte sich die Frau jedoch auf wundersame Weise schnell wieder und konnte die Klinik in Begleitung der Polizei wieder verlassen.
SCHWEINFURT. Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass der Wert des sichergestellten Diebesgutes etwa 4.000 Euro beträgt. Insgesamt wurden etwa 130 Einzelteile bei den drei Beschuldigten beschlagnahmt.
Die drei Tatverdächtigen, die alle im Landkreis Schweinfurt wohnen, wurden dann zur Dienststelle gebracht. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Schweinfurt wurden noch am Nachmittag ihre Wohnungen durchsucht. Dabei stießen die Beamten auf weiteres Diebesgut wie z.B. 20 Jacken, Handys und sonstige Elektronikartikel. Auch das am 16. Januar gestohlene Smartphone tauchte dort wieder auf.
Nachdem sie sich anfangs nicht sehr auskunftsfreudig zeigten, legten die zwei Männer und die Frau in ihren Vernehmungen nach und nach doch Geständnisse ab. Demnach war das Trio in wechselnder Besetzung seit etwa vier Monaten in Schweinfurter Geschäften auf Diebestour. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden die Beschuldigten auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wieder auf freien Fuß gesetzt. Ermittlungsverfahren wegen schweren Diebstahls wurden eingeleitet.
Foto Polizei
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