Stinkbomben in Schweinfurter Großbetrieb - Großeinsatz für Polizei und Rettungsdienst - über 100 Personen betroffen - 18 Arbeiter zur Untersuchung im Krankenhaus

Stinkbomben in Schweinfurter Großbetrieb - Großeinsatz für Polizei und Rettungsdienst - über 100 Personen betroffen - 18 Arbeiter zur Untersuchung im Krankenhaus



SCHWEINFURT. Einen Großeinsatz vor allem für die Rettungskräfte hat es am Montagabend in einem Schweinfurter Großbetrieb gegeben, nachdem immer mehr Arbeiter über Kopfschmerzen, Übelkeit und Kreislaufprobleme geklagt hatten. Letztendlich wurden über 100 Personen von Ärzten untersucht. 18 Arbeiter mussten zur ambulanten Behandlung in Krankenhäuser eingeliefert werden. Nach den neuesten Erkenntnissen ist davon auszugehen, dass ein Unbekannter in einem Treppenhaus Stinkbomben geworfen hatte. Jetzt wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.



Bereits während des Schichtwechsels gegen 21:30 Uhr hatte in dem Betrieb in der Röntgenstraße ein Arbeiter über üblen Gestank in der Produktionshalle 616 geklagt. Unverzüglich wurde daraufhin die Werksfeuerwehr verständigt, die das gesamte Gebäude nach einer möglichen Ursache absuchte. Allerdings konnte zu diesem Zeitpunkt nichts Verdächtiges festgestellt werden, so dass die Produktion weitergeführt wurde.



Etwa zwei Stunden später wurde das Gebäude nochmals abgesucht. Dabei wurde sowohl im Bereich der zentralen Waschanlage als auch auf einer Stufe des Treppenabgangs zu den Umkleideräumen jeweils eine kleine zerbrochene Glasampulle festgestellt, deren flüssiger Inhalt übel roch.



Nachdem es zu diesem Zeitpunkt bei allen 19 Arbeitern der zentralen Waschanlage Reizung der Augen und Atemwege gab, wurde über die Rettungsleitstelle Großalarm für den Rettungsdienst ausgelöst. Alle 150 Arbeiter der Nachtschicht wurden in die Kantine beordert, wo die zentrale Untersuchung durch Rettungskräfte stattfand. Zu diesem Zeitpunkt hatten 105 Personen mit Kopfschmerzen, Übelkeit und Kreislaufprobleme zu tun. 18 der Arbeiter wurden zur Behandlung vorsorglich in Krankenhäuser nach Schweinfurt und nach Gerolzhofen gebracht. Die Personen konnten die Kliniken im Laufe der Nacht wieder verlassen.



Noch steht nicht fest, wer die Stinkbomben geworfen hat. Die entsprechenden Ermittlungen führt jetzt die Polizeiinspektion Schweinfurt. Ein Beamter des Gefahrguttrupps der Verkehrspolizeiinspektion Würzburg-Biebelried unterstützte die Schweinfurter Beamten bei ihrer Arbeit.



Auf Seiten des Rettungsdienstes waren vier Notärzte und neun Schnelleinsatzgruppen mit insgesamt etwa 50 Mann und nahezu 20 Fahrzeugen im Einsatz. Die Werksfeuerwehr des betroffenen Betriebes war mit zehn Mann vor Ort.

Polizei Schweinfurt

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