Besuch in der Stadt Kilians: Botschafter Irlands in Deutschland war in Würzburg

Besuch in der Stadt Kilians: Botschafter Irlands in Deutschland war in Würzburg

„Würzburg ist ein Teil der Geschichte Irlands“, begrüßte der Botschafter Irlands in Deutschland, Daniel Mulhall, Würzburger Medienvertreter. In Kürze wird Daniel Mulhall aus Deutschland zur irischen Botschaft nach London abberufen werden. Davor stattete er Würzburg noch einen letzten Besuch in seiner Funktion als Botschafter Irlands ab. Die ausgesprochen enge und aktive Partnerschaft zwischen der Stadt Würzburg und der Stadt Bray und dem County Wicklow verbindet auch Daniel Mulhall mit Würzburg.
„Wir freuen uns sehr, dass Sie Würzburg noch einmal besuchen“, sagte Oberbürgermeister Georg Rosenthal. Bei dem Besuch pries Mulhall die lebendige Partnerschaft mit Bray und dem County Wicklow und betonte die Wichtigkeit der Partnerschaften zwischen Regionen, Städten, Studenten, Schulen: „Damit werden sich die Menschen immer besser gegenseitig bewusst und verstehen sich.“

Der Botschafter kam aber auch mit einer Botschaft nach Würzburg. „Irland befindet sich im Wiederaufschwung und arbeitet sich Schritt für Schritt aus der Krise heraus. Es ist möglich, dass Irland in diesem Jahr die stärkste Wirtschaft der Eurozone sein wird - aber dies ist keine gute Nachricht.“ Irland werde daher seine sechsmonatige EU-Ratspräsidentschaft auf die Themen Wachstum, Arbeitslosigkeit eindämmen und die Stabilität der Währungsunion ausrichten. „Ich habe die Entwicklung Asiens gesehen“, sagte Mulhall und Oberbürgermeister Georg Rosenthal pflichtete ihm bei, „daher müssen wir in Europa alles tun, um eine eigene Wirtschaftskraft zu entwickeln und ich bin zuversichtlich, dass wir in Europa zusammen aus dieser Krise aussteigen können, aber nur wenn wir integriert sind und einander beistehen.“
Europa brauche eine eigene Bankenunion, so Mulhall. Irland schaffe es aus der Krise, da ein politischer Konsens im Land bestehe: „Wir sind selbst für die Bewältigung der Krise verantwortlich.“ Die Iren wüssten, dass sie ihren eigenen Haushalt sanieren müssten. „Natürlich sind die Iren nicht zufrieden damit, über 40 % für die Fehler der Banken zahlen zu müssen, aber sie sind pragmatisch.“ „Grundsätzlich hatten wir eine Bankenkrise, aber eine starke Realwirtschaft und unsere Wettbewerbsfähigkeit ist heute stärker als zuvor.“ Die erfolgreiche Rückkehr Irlands auf die Kapitalmärkte sei eine Erfolgsgeschichte und Motor für die gesamte EU-Zone.
Am morgigen 28. Mai wird Daniel Mulhall noch das neue Gebäude des Fraunhofer Instituts und das Zentrum für angewandte Energieforschung ZAE besuchen. Am Nachmittag des 28. Mai hält Daniel Mulhall einen Vortrag an der Universität Würzburg als Gast von Professor Peter Bofinger.





BU: Oberbürgermeister Georg Rosenthal (li.) empfing den Botschafter Irlands, Daniel Mulhall. Daniel Mulhall besuchte Würzburg ein letztes Mal in seiner Botschafterrolle und kündigte die Ziele der irischen EU-Ratspräsidentschaft an. Foto: Penning-Lother


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